Härle Lager Hell

Leutkirch im Allgäu ist keine Weltstadt. Dennoch ist sie als ehemalige freie Reichsstadt durchaus von historisches Bedeutung und die gute verkehrstechnische Lage machte sie recht bekannt. Noch heute merkt man diese alten Handelsbeziehungen, beispielsweise beim hellen Lager Bier von Clemens Härle. Hier wird feinster Bio-Hopfen aus dem nahen Tettnang am Bodensee verwendet, um diese Bierspezialität herzustellen. Dass auch die Moderne Einzug hält, merkt man daran, dass sich die Brauerei auf die klimaneutrale Bierproduktion eingestellt hat. Bei diesem Lager mit 4,7% Alkoholgehalt gibt’s also gutes Gewissen pur! Aber merkt man das auch im Geschmack?

HaerleHell1

Duft und Farbe
Man hat das Gefühl in einer Backstube zu stehen, so intensiv ist der Duft von Hefe, der der geöffneten Flasche entsteigt. Dazu mischen sich weitere leicht brotige Geruchsanteile, die dieses Bild zu vervollständigen scheinen. Im Glas zeigt sich das Bier leicht eingetrübt mit einer schwachgelben Farbe. Der Schaum wirkt cremig und feinporig und ist von schöner Qualität.

Einstieg
Hui, mit so viel Geschmack hätte man gerade beim ersten Schluck sicher nicht gerechnet! Das Bier legt sofort richtig los und erfüllt den ganzen Mundraum. Dabei werden augenblicklich mehrere Geschmacksbereiche angesprochen. Ein phänomenaler Start!

HaerleHell3

Körper und Geschmack
Das Bier wirkt sehr vollmundig und gibt dem Biergenießer stets das Gefühl, auch wirklich was im Mund zu haben. Es überwiegen sehr würzige Aromen, die fast ein wenig an einen mediterranen Kräutergarten erinnern. Die brotigen Einschläge, die anfangs den Vergleich mit einer Bäckerei heraufbeschwörten, sind recht bald vollständig verschwunden. Im Trinkverlauf zeigen sich zunehmen auch bitterere Anteile, die vor allem an der hinteren Zunge wirken. Sie helfen den Geschmacksbogen dieses Bieres zu spannen.

Abgang
In Richtung Abgang werden die bitteren Aromen dominanter, die einem das wichtige Gefühl vermitteln, gerade wirklich auch ein Bier und keine Limo getrunken zu haben. Er rundet das Trinkerlebnis wunderbar ab und macht Lust auf die nächste Runde.

Kohlensäure
Das helle Lager von Härle hat ganz gut Drive drauf und hier hat die Kohlensäure einen großen Anteil dran. Von der ersten Sekunde an sorgt sie dafür, dass das Bier sehr präsent ist und seinen Geschmack ganz und gar entfalten kann.

Süffigkeit
Definitiv ein sehr süffiges Bier, das vor allem durch den stets gespannten Geschmacksbogen zu jedem Zeitpunkt spannend bleibt. Herrlich!

Fazit
Hier hat die Brauerei Clemens Härle wirklich ein super Lagerbier produziert, bei dem Gewissen und Geschmacksnerven gleichsam zu Freudensprüngen ansetzen! Das Bier schafft es, bis zum letzten Schluck spannend zu bleiben und immer wieder neue Eindrücke bereitzuhalten. Feine Sache!

HaerleHell2

zur Brauerei
Die Geschichte der Brauerei geht in das Jahr 1897 zurück. Da gründete Clemens Härle, nachdem er selbst bei verschiedenen Brauereien gearbeitet hatte, seine eigene Wirk- und Braustätte. Bis heute wird im gleichen Gebäude gebraut, das 1896 erbaut wurde und auch heute noch wird die Brauerei von Nachkommen des guten Clemens geführt. Heute freilich mit deutlich mehr Sorten und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit, wofür die Brauerei mehrfach ausgezeichnet wurde.

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s