Laško Zlatorog Temno

Man vergisst oft, dass die Alpen nicht nur Österreich, Frankreich, Italien, Deutschland und die Schweiz berühren, sondern im Osten auch bis nach Slowenien reichen. Dieses Gebirge und die damit vorkommenden Tiere erklären dann schließlich auch, warum eine Gams das Wappentier der Brauerei Laško aus Slowenien ist. So zutraulich und nett, wie sie einen anschaut, kann man dem Bier schon kaum noch widerstehen. Das Zlatorog Temno kommt dabei mit 4,9% Alkoholgehalt daher. Ob der Geschmack vielleicht sowieso über jede weitere Nachfrage und Zweifel erhoben ist, haben wir getestet!

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Duft und Farbe
Frisch und fast schon etwas fruchtig wirkt das Bier auf den ersten Riecher. Das hätte man in dieser Form von diesem Gerstengetränk gar nicht ewartet. Erst recht nicht, wenn es sich glasklar aber mit intensiv dunkler Farbe ins Glas ergießt. Der Schaum ist von feiner und beständiger Konsistenz und lässt die Vorfreude aufs eigentliche Bier steigen!

Einstieg
Der erste Schluck holt einen dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und das dunkle Bier entfaltet auf Anhieb die typischen Aromen eines Dunkelbieres, die im ersten Moment vor allem malziger Natur sind.

Körper und Geschmack
Der Körper hat eine sehr angenehme Fülle. Während dunkle Biere oft zu sehr schweren und üppigen Körpern neigen, bleibt das Zlatorog Temno recht schmal, aber dennoch intensiv im Geschmack. Neben den malzigen Geschmacksanteilen mischen sich vor allem Aspekte von dunkler Schokolade ein, was das Bier interessant macht. Insgesamt ist der Geschmack sehr zart und sanft, sodass man nicht vom Bier überrumpelt oder überfordert wird.

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Abgang
So sanft und zart das Bier im Geschmack ist, so schlängelt es sich auch die Kehle hinunter und hinterlässt einen angenehmen zartbitteren Nachgeschmack, der auch wieder an eine Prise dunkle Schokolade erinnert.

Kohlensäure
Hier ist eher Flaute, aber dennoch reicht es dafür, dass sich das Bier gleichmäßig im Mund verteilt und sich der Geschmack somit gut entwickeln kann.

Süffigkeit
Dafür, dass es sich um ein dunkles Bier handelt, ist es durchaus süffig. Dies dürfte vor allem der Kombination aus schlankem Körper und wenig Kohlensäure zu verdanken sein.

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Fazit
Dieses dunkle Bier passt so wirklich gar nicht in ein Schema. Und genau das ist es wohl, was das Zlatorog Temno so interessant macht. Bleibt nur zu hoffen, dass Heineken alles beim Alten belässt und nicht mit guten Tradition bricht.

 

zur Brauerei
Die Brauerei Laško blickt auf eine Geschichte zurück, die bis in das Jahr 1825 zurückreicht. Damals wurde damit begonnen, im slowenischen Laško Bier zu brauen, das sich schon sehr bald großer Beliebtheit im Export erfreute. 1899 wurde unter neuer Führung Thermalwasser zum Brauen eingeführt, was sich mit einer positiven Wirkung herausstellte. Der damalige Chef der Brauerei bevorzugte tschechische Braumeister, was sich auch auf das Sortiment auswirkte. Im zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen, erfreute sich die Brauerei im Jugoslawien der Nachkriegszeit großer Beliebtheit und wurde stetig erweitert. Der Zerfall des Landes ab 1991 brachte daher jedoch umso mehr neue Probleme mit sich. Heute erfreut sich das Bier in Slowenien überaus großer Beliebtheit. 2015 kaufte Heineken große Teile der Brauerei – bislang wohl ohne negative Auswirkungen auf die traditionellen Sparten.