Zötler Hefeweizen hell

Ein Adler, ein Bub und drei Mädels. Das alles findet man, wenn man das Etikett des hellen Zötler Hefeweizens aus dem Allgäu betrachtet. Schaut man etwas genauer hin, dann erkennt man schnell, dass auch die drei Akteure auf dem Etikett gerade nicht der Abstinenz fröhnen. Dieses Hefeweizen kommt mit 5,2% Alkoholgehalt und einer Stammwürze von 12,5°P daher. Ob es der ältesten Privatbrauerei der Welt zur Ehre gereicht? Wir haben es mal getestet.

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Farbe
Fruchtig mit einer leicht säuerlichen Note steigt der Duft des Bieres beim Öffnen der Flasche unter dem Kronkorken hervor. Diese angenehme Fruchtigkeit im Geruch bleibt auch im Glas noch erhalten. Die Farbe ist auch für ein helles Weizen recht hell, der Schaum hingegen leider nur von mäßiger Konsistenz – er verflüchtigt sich sehr flott.

Einstieg
Der erste Schluck sitzt. Auf Anhieb breitet sich das Zötler Hefeweizen im ganzen Mund aus. Beim ersten Eindruck überwiegen die fruchtigen Aromen und die säuerlichen Tendenzen des ersten Geruchs scheinen verflogen. Die samtig kühlende Wirkung lässt auf ein tolles Bier für den Sommer schließen.

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Körper und Geschmack
Vollmundig und kräftig sind wohl die Adjektive, die dieses Bier am besten beschreiben. Der sehr runde und ausgewogene Körper überzeugt auch auf Dauer durch seine Fruchtigkeit und seine Konsistenz. Dieses Weizen ist wirklich mehr als ein bloßes Getränk, sondern ein Genussmittel. Ein Schelm, wer dieses Bier mit Limonade oder gar Fruchtsäften mischen möchte. Vielmehr zeigt dieses Gebräu, dass ein raffinierter Einsatz von Hopfen und Malz schon von sich aus eine breite Geschmackspalette ermöglicht.

Abgang
Auch nach hinten raus zeigt dieses Bier Haltung. Frei von störenden Säuren oder übermäßiger Bitterkeit ist das Zötler Weizen ein Beispiel an Genuss. Sanft gleitet es den Rachen herunter und hinterlässt nichts als Fruchtigkeit und Frische. Gerade auch die sich im Nachgang entwickelnden Geschmacksnuancen sind ein Erlebnis für sich.

Kohlensäure
Das hat schon ganz gut Zisch, kann man sagen. Dennoch wohl dosiert und in keiner Form übermäßig. Da war jemand am Werk, der genau wusste, was er tat.

Süffigkeit
Ein Bier, das wirklich Spaß macht. An heißen Sommertagen reicht eines sicher nicht aus. An allen anderen Tagen wahrscheinlich auch nicht.

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Fazit
Ja, dieses Hefeweizen macht der Brauerei auf jeden Fall alle Ehre. Fein komponiert und herrlich fruchtig, überzeugt es auf ganzer Linie. Ein wahrer Schatz für den Sommer und für laue Abend nach ausgedehnten Wanderungen im Allgäu.

zur Brauerei
Die Privat-Brauerei Zötler aus Rettenberg (Allgäu) braut insgesamt 17 verschiedene Biere. Mit einer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1447 ist sie die älteste familiengeführte Brauerei der Welt. Damit ist sie übrigens die älteste familiengeführte Brauerei der Welt. Wie bei vielen anderen Brauereien auch, entwickelte sie sich aus einem Wirtshaus mit angeschlossener Braustelle über Jahrhunderte hinweg. Die Privat-Brauerei Zötler gehört dem Zusammenschluss „Die Freien Brauer“ an, die sich den Erhalt von Biervielfalt und der Bierkultur verschrieben haben.

Posthorn Gold

Das Posthorn Gold ist ein untergäriges Vollbier nach Rezept der Postbrauerei Karl Meyer. Der Stammwürzegehalt liegt bei 12,5°P und der Alkoholgehalt bei 5,1%, womit diese Werte für ein Lager- bzw. Exportbier ziemlich im Mittel liegen.Posthorn Gold 1 Als besonders schön ist mir das Etikett auf der Vorderseite aufgefallen. Ein Postbote in Tracht hält einen Krug der Postbrauerei, auf dem wieder er selbst abgebildet ist. Wie oft sich das wohl wiederholen würde, wenn das Etikett größer wäre?

Farbe
Dafür, dass das Bier sich Goldhorn nennt, könnte die goldene Farbe etwas kräftiger sein. Sauber filtriert, feinporiger und beständiger Schaum, von dem man gerne noch etwas mehr hätte. So präsentiert sich das Export auf den ersten Blick.

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Kräftig tritt das Bier direkt beim ersten Schluck in Erscheinung! Recht herb für ein Export treibt es seinen Geschmack sofort in jede Pore. Das gefällt sofort! Dazu noch der herrlich hopfige Duft, der einem direkt beim Öffnen des Kronkorkens in die Nase steigt. Top!

Körper und Geschmack
Der Geschmack ist wunderbar prägnant und jeder Schluck sitzt. Der Körper nimmt sich seinen Platz, sodass alle Geschmacksbereiche gut angesprochen werden können. Dieses Bier ist wirklich gut komponiert. Für ein Export recht herb und hopfenlastig, dürfte dies auch für Pilstrinker eine leckere Alternative sein.

Abgang
Zwar wird das Bier hintenraus etwas wässrig, was dem insgesamt guten Abgang jedoch nicht im Wege steht. Es bleibt ein angenehm herber Nachgeschmack, der Lust auf das nächste Bier macht.

Kohlensäure
Ausgewogene Kohlensäure lässt das Bier angenehm sprudelig wirken. Es ist dadurch aber noch lange kein Bauchbläher, sondern unterstreicht mit der Kohlensäure lediglich sehr angemessen den Geschmack.Posthorn Gold 2

Süffigkeit
Nach dem zweiten Schluck weiß man schon, dass man von diesem Bier noch mehr Flaschen trinken möchte. Leicht in der Kehle ist es gut geeignet für lange Abende.

Fazit
Ein gelungenes Export, das auch Pilstrinkern Freude bereiten dürfte. Durch die Hopfennote ist der Geschmack präziser als bei vielen anderen Bieren dieser Sorte.

 

zur Brauerei
Eigentlich leitet es etwas fehl, dass ich oben schrieb, das Bier stamme aus der Postbrauerei Karl Meyer. 2009 verkaufte diese ihre Markenrechte an die Privat-Brauerei Zötler in Rettenberg (Allgäu), die seitdem die Tradition der Postbrauerei fortführt. Die 17 Zötler Biere werden daher nun von 5 Bieren der Postbrauerei komplementiert. Beide Brauerein blicken auf eine lange Geschichte zurück. Die Postbrauerei, ursprünglich in Nesselwang ansässig, wurde 1650 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Privat-Brauerei Zötler ist nochmal 200 Jahre älter, mit einer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1447. Damit ist sie übrigens die älteste familiengeführte Brauerei der Welt. Super, dass nun auch die Tradition der Postbrauerei in diesem traditionsbewussten Haus als eigene Marke weitergeführt wird!