Das Posthorn Gold ist ein untergäriges Vollbier nach Rezept der Postbrauerei Karl Meyer. Der Stammwürzegehalt liegt bei 12,5°P und der Alkoholgehalt bei 5,1%, womit diese Werte für ein Lager- bzw. Exportbier ziemlich im Mittel liegen. Als besonders schön ist mir das Etikett auf der Vorderseite aufgefallen. Ein Postbote in Tracht hält einen Krug der Postbrauerei, auf dem wieder er selbst abgebildet ist. Wie oft sich das wohl wiederholen würde, wenn das Etikett größer wäre?
Farbe
Dafür, dass das Bier sich Goldhorn nennt, könnte die goldene Farbe etwas kräftiger sein. Sauber filtriert, feinporiger und beständiger Schaum, von dem man gerne noch etwas mehr hätte. So präsentiert sich das Export auf den ersten Blick.
Einstieg
Kräftig tritt das Bier direkt beim ersten Schluck in Erscheinung! Recht herb für ein Export treibt es seinen Geschmack sofort in jede Pore. Das gefällt sofort! Dazu noch der herrlich hopfige Duft, der einem direkt beim Öffnen des Kronkorkens in die Nase steigt. Top!
Körper und Geschmack
Der Geschmack ist wunderbar prägnant und jeder Schluck sitzt. Der Körper nimmt sich seinen Platz, sodass alle Geschmacksbereiche gut angesprochen werden können. Dieses Bier ist wirklich gut komponiert. Für ein Export recht herb und hopfenlastig, dürfte dies auch für Pilstrinker eine leckere Alternative sein.
Abgang
Zwar wird das Bier hintenraus etwas wässrig, was dem insgesamt guten Abgang jedoch nicht im Wege steht. Es bleibt ein angenehm herber Nachgeschmack, der Lust auf das nächste Bier macht.
Kohlensäure
Ausgewogene Kohlensäure lässt das Bier angenehm sprudelig wirken. Es ist dadurch aber noch lange kein Bauchbläher, sondern unterstreicht mit der Kohlensäure lediglich sehr angemessen den Geschmack.
Süffigkeit
Nach dem zweiten Schluck weiß man schon, dass man von diesem Bier noch mehr Flaschen trinken möchte. Leicht in der Kehle ist es gut geeignet für lange Abende.
Fazit
Ein gelungenes Export, das auch Pilstrinkern Freude bereiten dürfte. Durch die Hopfennote ist der Geschmack präziser als bei vielen anderen Bieren dieser Sorte.
zur Brauerei
Eigentlich leitet es etwas fehl, dass ich oben schrieb, das Bier stamme aus der Postbrauerei Karl Meyer. 2009 verkaufte diese ihre Markenrechte an die Privat-Brauerei Zötler in Rettenberg (Allgäu), die seitdem die Tradition der Postbrauerei fortführt. Die 17 Zötler Biere werden daher nun von 5 Bieren der Postbrauerei komplementiert. Beide Brauerein blicken auf eine lange Geschichte zurück. Die Postbrauerei, ursprünglich in Nesselwang ansässig, wurde 1650 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Privat-Brauerei Zötler ist nochmal 200 Jahre älter, mit einer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1447. Damit ist sie übrigens die älteste familiengeführte Brauerei der Welt. Super, dass nun auch die Tradition der Postbrauerei in diesem traditionsbewussten Haus als eigene Marke weitergeführt wird!