Baltika 9 Extra

Hat russisches Bier eigentlich einen höheren Alkoholgehalt, damit es bei den sibirischen Temperaturen nicht so schnell einfriert? Auf diese Idee könnte man bei diesem Lagerbier aus dem Hause Baltika schon kommen. Aus einem Stammwürzegehalt von satten 16 °P entstehen 8,0 Volumenprozent Alkohol. Ob es wie Frostmittel schmeckt, haben wir mal getestet.

Baltika9Extra2

Farbe
Sehr mild strömt der Duft des Bieres aus der Flasche und man wird gleich ein wenig enttäuscht, hatte man sich doch bei einem so starken Bier mehr erwartet. Die Farbe ist dann aber doch intensiv und klar; der Schaum dazu feinporig. Die Bläschen der Kohlensäure blubbern verhalten vom Boden herauf – ein schöner Anblick.

Einstieg
Der erste Schluck im Mund und dann erstmal nichts. Die Aromen brauchen einen kurzen Moment, bis sie ihren Geschmack entfalten. Während im ersten Antrunk noch leicht fruchtige Elemente vorhanden sind, brechen sich schnell die 8,0% Alkohol Bahn. Es kribbelt etwas in der Nase, wie bei einem Schnaps.

Baltika9Extra1Körper und Geschmack
Das Baltika 9 Lager hat einen recht hageren Körper, was gerade bei diesem hohen Stammwürze- und Alkoholgehalt verwundern lässt. Beim Geschmack wundert einen dann nichts mehr, denn hier bahnt sich der Alkohol seinen Weg. Gerade hinten raus hat das Bier leichte Wodka-Allüren – und schmeckt auch wie einer. Von biertypischen Aromen kann nicht viel die Rede sein.

Baltika9Extra-üAbgang
Gerade im Abgang dominiert das Wodka-Gefühl. Im Nachgeschmack bleiben Bitterstoffe und der Hauch von viel Alkohol. Hier ist dieser russische Vertreter der harten Lagerbiere kaum mit einem anderen Bier zu vergleichen (zumindest soweit, wie wir bisher getrunken haben). Was bleibt ist in jedem Fall ein wohlig-warmiges Gefühl im Schlund.

Kohlensäure
Gemessen an den vielen Bläschen, die gerade anfangs im Glas aufstiegen, lässt sich die Kohlensäure als sehr verhalten beschreiben. Aber was hat Kohlensäure auch im Wodka zu suchen?

Baltika9Extra3Süffigkeit
Zwar befödert die geringe Kohlensäure das Trinken, jedoch steht diesem der atypische Geschmack mit seinen Wodka-Noten und dem hohen Alkoholgehalt entgegen. Wo landen wir da? Genau, in der Mitte.

Fazit
Wieder mal so ein Bier, dass eine Brücke baut. Vielleicht kommen sich so die Lager der Wodka- und der Bierfanatiker etwas näher, wer weiß. Es ist in jedem Fall nachvollziehbar, dass dieses Bier in Russland gut ankommt und man sollte es vielleicht auch mal probiert haben, um diese Verquickung von zwei unterschiedlichen Alkoholika erlebt zu haben.

zur Brauerei
Die Brauereigruppe Baltika wurde in den Transformationsjahren der Sowjetunion im damaligen Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, gegründet. Sie ist heute die größte Brauereigruppe der Russischen Föderation und gehört Carlsberg Gruppe rund um die gleichnamige dänische Brauerei. Sie produziert eine große Vielzahl von verschiedenen Bieren – von Porter bis Weizen und zurück – und ergänzt das Sortiment um viele saisonale Angebote. Neben eigenen Labels braut Baltika auch in Lizenz die Marken Carlsberg und Tuborg.