Da röhrt doch der Hirsch! So sehr freut sich der behörnte Etikettschmuck der Flasche, dass man gleich gespannt ist, was wirklich hinter den auch zu sehenden Attributen „mild & süffig“ steckt. Das fast schon retro gestaltete Etikett für dieses untergärige Bier, das mit einer Stammwürze von schmalen 11,4°P und einem Alkoholgehalt von 4,8% daherkommt, steigert zudem den Wunsch, den Geist dieses Hellen näher zu erkunden. Wir haben es gemacht!
Duft und Farbe
Frisch und mild – das sind die ersten beiden Assoziationen, die einem in den Sinn kommen, nachdem man den Kronkorken gelupft hat und den Duft des kühlen Gerstensaftes einatmet. Im Glas zeigt sich die Gestalt des Hellen als glasklar filtriertes Bier mit intensiv gold-gelber Farbe und einer respektablen Schaumkrone, die so cremig aussieht, dass man direkt hineinbeißen möchte.
Einstieg
Das Bier sucht sich nur so den Weg in den Mund. Ein wirklich explosiver Start, der direkt von starken Aromen begleitet wird, jedoch ohne aufdringlich oder übertrieben daher zukommen. Viel mehr ist der erste Einstieg eine gelungene Mischung aus fruchtigen Noten und feinherbem Biergenuss.
Körper und Geschmack
Dieser Bier ist kein Reh. Das merkt man auch am Körper des Bieres, der sich selbstbewusst seinen Platz sucht und die Geschmackssinne verzaubert. Dieses Bier liefert nicht nur blumig-fruchtige Noten, sondern kombiniert diese auf angenehmste Art und Weise mit einer feinen Nuance von Heu-Aroma, das einen von saftigen Sommerwiesen träumen lässt. Dennoch wirkt das Bier angenehm mild und keineswegs überbordend kräftig.
Abgang
Mild und zärtlich verabschiedet sich der helle Hirsch und hinterlässt feine Aromanoten, die einen noch einige Zeit von diesem Biergenuss träumen lassen – hach!
Kohlensäure
Ziemlich spritzig startet das Bier und bleibt auch dabei. Vielleicht wäre eine Priese weniger Kohlensäure auch schon genug. Dieses Bier ist jedenfalls nichts für Befürworter von stillem Wasser.
Süffigkeit
Prächtig süffig – anders kann man dieses Bier nicht beschreiben. Das milde Arome mit seinen fruchtigen Aspekten macht dieses Bier zu einem herausragenden Partner für mehr als nur eine Runde.
Fazit
Perfekt rundes Bier, dass einerseits durch sein angenehmes Aroma überzeugt, andererseits aber vom Geschmack auch nicht zu dominant ist, um süffig zu bleiben. Insgesamt ein sehr gelungenes Trinkerlebnis im Retro-Design.
zur Brauerei
Seit 1782 gibt es die Hirsch-Brauerei, die ursprünglich lediglich zur Deckung des Bedarfs der örtlichen Gaststätte „Zum Hirschen“ dienen sollte. Nach einem Eigentümerwechsel im Jahr 1861 ist die Familie Honer, die sich heute auch im Namen der Brauerei wiederfindet, die bestimmende Kraft über die Geschicke am Braukessel. Noch heute setzt die Privatbrauerei auf Tradition und hat ihre Philosophie in drei Punkte zusammengefasst: Bier braucht Heimat. Bier braucht Zeit. Bier braucht Charakter.