Wernesgrüner 1436

Bei diesem Bier aus dem Hause Wernesgrüner wird volle Kanne die Traditionskarte ausgespielt. Oh, Moment. Das wird sie ja immer! Denn das 1436er, benannt nach dem Ursprungsjahr des Bierbrauens in Wernesgrün, hat als einzigen Bierbruder die Pils Legende. Also alles schonmal recht mystisch. Das Etikett soll den Charme vergangener Tage widerspiegeln. 4,8% Alkoholgehalt bringt das Pils bei den harten Fakten auf die Waage. Mal schauen, was der Inhalt der Flasche so hergibt.

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Duft und Farbe
Mild und fein duftet es aus der frisch geöffneten Flasche. Schonmal kein Muff aus dem Jahre 1436. Das beruhigt! Die Duftnote erinnert etwas an frischen Brotteig, ist also von einer leichten Hefenote geprägt. Im Glas zeigt sich das Bier mit einer imposant beeindruckenden Farbe. Es strahlt nur so von Gold mit einem kleinen roten Einschlag. Der Schaum könnte eine Nummer feiner sein und verabschiedet sich leider auch etwas zu schnell.

Einstieg
Schon beim ersten Schluck merkt man, dass das 1436 kein Bier von schlechten Eltern ist, sondern es faustdick hinter den Ohren hat. Da wird keine Sekunde verplempert, bis sich der Geschmack im ganzen Mund verteilt.

Körper und Geschmack
Sprintet das Bier zunächst Richtung Gaumen, entfaltet es doch blitzartig seinen Geschmack im ganzen Mundraum. Das Bier wirkt dabei ganz und gar nicht aggressiv, sondern ist viel mehr von milden Aromen geprägt, die ein abgerundetes Bild abgeben. Zu leicht herben Elementen gesellen sich malzige Anstriche, die das Bier komplettieren. Beeindruckend ist in jedem Fall, wie rund dieses Bier den Braumeistern gelungen ist. Da wurde wohl schon vor 600 Jahren vorbildliches geleistet.

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Abgang
Genauso rund wie der Geschmack an sich gestaltet sich auch der Abgang. Einfach eine runde Sache – anders kann man es gar nicht sagen.

Kohlensäure
Offensichtlich ist diese Kohlensäure nicht für guten Schaum konzipiert, aber für den Biergenuss ist alles gut eingestellt. Kann man da noch irgendwie fein nachjustieren?

Süffigkeit
So rund und leicht, wie dieses Bier daherkommt, ist eine Süffigkeit massiv gegeben. Eine Flasche kommt hier wohl selten allein.

Fazit
Das 1436 beweist, dass schon vor vielen Jahren sehr gut Bier gebraut wurde. Eine sehr gelungene und Runde Sache aus der Wernesgrüner Brauerei, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

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zur Brauerei
Die Wernesgrüner Brauerei blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Die Gründung geht auf die Gründung einer Glashütte im Jahr 1436 zurück, was damals das Recht Bier zu brauen beinhaltete. Schließlich muss der Inhalt auch zum Glas passen. Um die Glashütte entwickelte sich der Ort Wernesgrün, in dem es Ende des 19. Jahrhundert fünf Brauereien gab. Zur Zeit der DDR wurden die Brauereibesitzer enteignet und die Betriebe zum „VEB Exportbrauerei Wernesgrün“ zusammengeführt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Brauerei privatisiert und nach umweltfreundlichen Standards modernisiert. Heute gehört die Brauerei zur Bitburger Gruppe und ist in ihrem Sortiment ihrer Tradition als Pilsbrauerei treu geblieben. Neben der Pils Legende gibt es ein Traditionspils „1436“, ein Radler und ein alkoholfreies Bier.

Wernesgrüner Pils Legende

Eine Legende? Soso, dann wollen wir mal schauen. Wenn Brauereien ihr eigenes Bier mit solchen Prädikaten benennen, dann ist man erstmal skeptisch. Dieses Pils hat einen Alkoholgehalt von 4,9% und einen Stammwürzegehalt von 11,3°P, womit es gerade noch so zu den Vollbieren zählt. Dieses sächsische Bier aus dem Vogtland überzeugt optisch durch sein klares Design mit dem prägnanten „Wernesgrüner“-Schriftzug. Auf Anhieb würde man mit diesem Bier wohl Jäger und Förster verbinden. Und was die auf Trapp hält, kann für jedermann nicht schlecht sein.Wernesgrüner_2

Farbe
Etwas blass erscheint mir die Pils Legende im Glas. Überzeugen tut mich aber auf Anhieb der beständige Schaum, der dem Bier direkt eine schöne Krone verleiht. Außerdem breitet sich sofort ein angenehm hopfiger Duft aus. Das gefällt!

Einstieg
Wow! Wirklich ein legendärer Einstieg, der sofort und mit voller Stärke einschlägt. Kräftig und angenehm herb sprudelt das Pils in jede Ecke und setzt sich sofort fest. Ein Bier, dass wie ein Sportwagen von 0 auf 100 schnellt!

Körper und Geschmack
Ein Körper, der mit Leichtigkeit alle Geschmacksnerven anspricht. Recht herb, schön hopfig – ein Pils, wie es im Buche steht. Eher süße Malzaromen fehlen weitgehend. Dennoch ist das Wernesgrüner kein so herbes Bier, wie die norddeutschen Pilsener von der Küste.

Abgang
Was bleibt ist ein recht bitterer Geschmack, der sich vor allem im hinteren Mundraum festsetzt. Stellt das Wernesgrüner einen ersten Ausflug in die Welt des Pilseners dar, dann kann dies störend wirken. Pils-Freunde, die bittere Hopfenaromen mögen, werden daran ihre Freude haben, lädt dieser herbe Geschmack schließlich zum nächsten Schluck ein.

Wernesgrüner_1Kohlensäure
Mit einer ordentlichen Ladung Kohlensäure ausgestattet, kommt dieses Pils schnell im ganzen Mund herum. Dennoch ist es so ausgewogen, dass das Geblubber nicht unangenehm wird.

 

Süffigkeit
Hiervon kann man gut mehr trinken. Die erste Flasche mit ihrem bitteren Nachgeschmack macht erst so richtig Lust auf die zweite Flasche.

Fazit
Ist das Wernesgrüner wirklich eine Pils Legende? Ja, und das schmeckt man auch. Ein Pils, das angenehm hopfig daherkommt. Das sollten sich Freunde des Pilseners nicht entgehen lassen.

 

Wernesgrüner_3zur Brauerei
Die Wernesgrüner Brauerei blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Die Gründung geht auf die Gründung einer Glashütte im Jahr 1436 zurück, was damals das Recht Bier zu brauen beinhaltete. Schließlich muss der Inhalt auch zum Glas passen. Um die Glashütte entwickelte sich der Ort Wernesgrün, in dem es Ende des 19. Jahrhundert fünf Brauereien gab. Zur Zeit der DDR wurden die Brauereibesitzer enteignet und die Betriebe zum „VEB Exportbrauerei Wernesgrün“ zusammengeführt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Brauerei privatisiert und nach umweltfreundlichen Standards modernisiert. Heute gehört die Brauerei zur Bitburger Gruppe und ist in ihrem Sortiment ihrer Tradition als Pilsbrauerei treu geblieben. Neben der Pils Legende gibt es ein Traditionspils „1436“, ein Radler und ein alkoholfreies Bier.