Biersorten

Bier ist extrem vielseitig. „Und das ist auch gut so“, würde Berlins ehemaliger Bürgermeister Klaus Wowereit hinzufügen.
Von Nord bis Süd und Ost bis West gibt es eine ganze Reihe verschiedener Biersorten und natürlich lokale Lieblinge. Außerdem gibt es einige Biersorten, die in bestimmten Jahreszeiten gebraut werden.
Auf dieser Seite werden die wichtigsten Sorten mit ihren Haupteigenschaften vorgestellt.

  • Ale

In Großbritannien wird Ale oft als Synonym für Bier im Allgemeinen verwendet. Schaut man genauer hin, dann bezeichnet Ale ein obergäriges Bier, das mit einem großen Anteil an Gerstenmalz eingebraut wird. In der Flasche nachgereift, wird dieses Bier knapp unter Zimmertemperatur getrunken und -wenn vom Fass- ohne CO² gezapft. Schaum ist daher eher Mangelware. Weiter wird zwischen verschiedenen Unterarten des Ale unterschieden. Am bekanntesten ist wohl das India Pale Ale (IPA), das in seiner ursprünglichen Form während der Überfahrt nach Indien an Bord nachreifte. IPAs zeichnen sich daher zumeist durch ihren kräftigen und markanten Geschmack aus.

  • Alt

Das Altbier ist ein meist recht dunkles, obergäriges Bier, das seine Ursprünge in Westfalen und dem südlichen Niedersachsen hat. Heute wird es vor allem am Niederrhein getrunken und ist lokal gesehen das natürliche Gegenstück zum Kölsch. Der Name leitet sich von der obergärigen Brauart ab, da diese im Gegensatz zur untergärigen Brauart die ältere ist.
Die Stammwürze liegt meist bei 11,5°P, womit es sich um ein Vollbier handelt und der Alkoholgehalt bei etwa 4,8%.
Das typische Glas fürs Altbier fasst 0,2 Liter.

  • Bock

Bockbier kann viele Gesichter haben. So können sowohl untergärige, wie auch obergärige Biere als Bockbier gebraut sein und sogar die Variante des Weizenbocks gibt es.
Gemeinsam haben alle einen hohen Stammwürze– und Alkoholgehalt.
Um sich Bockbier nennen zu dürfen, müssen die Biere mit mindestens 16°P Stammwürze gebraut sein – für die Bezeichnung als Doppelbock sind sogar mindestens 18°P notwendig – womit alle Bockbiere zu den Starkbieren gehören.
Der Alkoholgehalt beträgt in der Regel mindestens 6%.
Oft werden Biere dieser Sorte zu bestimmten Anlässen gebraut. Besonders bekannt ist der Maibock, ansonsten gibt es Bockbiere zur Weihnachtszeit und für Fastenmonate.
Ursprünglich stammt das Bockbier aus der Stadt Einbeck in Niedersachsen, die deshalb auch von der dortigen Brauerei als die Heimat des Bockbieres bezeichnet wird.

  • Export/Lager

Lagerbier oder Export erfreut sich vor allem in Süddeutschland großer Beliebtheit und findet in seiner hellen Variante insbesondere in Bayern viele Abnehmer. Grundsätzlich gibt es helle aber auch dunkle Varianten dieser Biersorte.
Diese untergärigen Biere werden mit einem Stammwürzegehalt von 10 bis 14°P gebraut, womit sie zu den Schankbieren (bis 11°P) oder den Vollbieren (bis 16°P) gehören.
In der Regel bewegt sich der Alkoholgehalt zwischen 4,6% und 5,6%.
Typischerweise werden diese Biere aus einem 0,5 Liter-Glas getrunken.

  • Gose

Die Gose ist eine recht traditionelle Biersorte, die ursprünglich durch Spontangärung zustande kam, heute jedoch als obergäriges Bier gebraut wird. Die Besonderheit besteht in der Zugabe von Milchsäurebakterien, was der Gose einen recht säuerlichen Geschmack verleiht. Außerdem können Salz und Koriander hinzugefügt werden. Ursprünglich aus dem niedersächsischen Goslar stammend, ist die Gose heute vor allem im Großraum Leipzig verbreitet. Zumindest im Geschmack ist die Gose mit den belgischen Geuze-Bieren und der Berliner Weisse verwandt. Sie alle sind Sauerbiere.

  • Kölsch

Kölsch ist DAS lokale Bier in Köln und durch die Kölsch-Konvention von 1986 auch als solches geschützt. Seitdem darf es nur von bestimmten Brauereien aus Köln und dem Kölner Umland gebraut werden.
Der Stammwürzegehalt bewegt sich um 11,3°P, womit dieses obergärige Bier zu den Vollbieren zählt und einen Alkoholgehalt von ca. 4,8% erreicht.
Traditionellerweise wird Kölsch aus 0,2 Liter-„Stangen“ getrunken, die vom „Köbes“ serviert werden. In echten Kölner Kneipen wird hierbei nicht neu bestellt, sondern die leeren Gläser werden so lange ausgetauscht, bis man seinen Bierdeckel auf das leere Glas gelegt hat.

  • Märzen

Saisonales Vollbier, das -wie der Name erahnen lässt- traditionell im März untergärig gebraut wird. Im Großen und Ganzen zählen Märzenbiere zu den Export-/Lagerbieren.

  • Pils

Das Pils ist mit einem Marktanteil von knapp 55% die beliebteste Biersorte in Deutschland. Erfunden hat sie ein Bayer, wobei gerade in Bayern das Pils inzwischen von anderen Sorten teilweise verdrängt wurde. Grundsätzlich ist das Pils jedoch in ganz Deutschland zuhause.
Mit einem Stammwürzegehalt von 11°P bis 12,5°P zählt es zu den Vollbieren und erreicht durchschnittlich einen Alkoholgehalt von 4,8%. Im Vergleich zu anderen Biersorten sticht bei diesem untergärigen Bier der recht hohe Hopfenanteil heraus, der sich auch im Aroma niederschlägt.

  • Schwarzbier

Schwarzbiere haben ein stark malziges Aroma, was an der Verwendung spezieller Malzsorten liegt, von deren intensiver Röstung auch die Farbe des Bieres stammt.
Der Stammwürzegehalt liegt bei mindestens 11°P, womit die untergärigen Schwarzbiere zu den Vollbieren gehören. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 4,8% und 5%.
Das typische Glas zum Schwarzbier hat die Form eines Pokals. Das eingeschenkte Bier ähnelt so fast einem Glas Rotwein.

  • Weizen

Weizenbier, Weizen oder auch Weiße(s). Gemeint ist immer das gleiche Produkt.
Es gilt als DAS Bier aus Bayern, wird aber zunehmend in der ganzen Bundesrepublik beliebt. Im Gegensatz zu den meisten Bieren, die mit Gerstenmalz gebraut werden, wird für Weizenbier ausschließlich oder größtenteils Weizenmalz verwendet. Es finden sich sowohl helle wie auch dunkle Varianten dieses obergärigen Bieres. Eine besondere Variation ist der Weizenbock.
Bei einem Stammwürzegehalt von 11°P bis 14°P ergeben sich Vollbiere mit einem Alkoholgehalt von etwa 5,4%.

  • Zwickelbier/Kellerbier

Unfiltriert, naturtüb und somit üppig im Geschmack. Zwickel- bzw. Kellerbiere sind zumeist untergärig, können aber auch als obergärige Biere vorkommen, in denen alle Trubstoffe enthalten bleiben.