Atlantik-Ale

Frisch von der Küste packt dieses Ale gleich alles auf den Tisch. Aus der Hansestadt Stralsund zaubert die Störtebeker Braumanufaktur ein Bier hervor, das seinen Namen vom großen Teich, dem Atlantik, erhalten hat. Doch dieses Bier ist nicht nur mit einem großen Namen bedacht. Vier verschiedene Malze, darunter auch Weizenmalz, sowie vier Hopfensorten sollen für ein ausgetüfteltes Geschmackserlebnis sorgen. Bei einem Stammwürzegehalt von 11,4°P kommt das Atlantik-Ale gerade noch mal so um das Prädikat „Schankbier“ drumherum und darf sich noch „Vollbier“ schimpfen. Dabei wird ein Alkoholgehalt von 5,1% erreicht – gar nicht mal so wenig. Ob sich all diese Werte auch im Geschmack widerspiegeln, das haben wir für euch getestet!

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Duft und Farbe
Fruchtig und erhaben strömt der Duft des Ales aus der Flasche. Man hat das Gefühl, dass der Duft des Bieres so intensiv ist, dass die Vollmundigkeit schon so richtig in der Luft liegt. Gleichzeitig wirkt das Bier geruchlich gesehen dennoch leicht und weckt Assoziationen zu sanft blühenden Blumenwiesen. Im Glas präsentiert sich das Atlantik-Ale als schwachgelb mit minimaler Eintrübung. Die Brauerei beschreibt das als strohgelb. Der Schaum ist grob, aber den muss man sich eh nicht lange ansehen.

Einstieg
Der erste Schluck überrascht – und das gleichzeitig auf viele Arten und Weisen. Er ist ganz anders als erwartet und dennoch überraschend gut.

Körper und Geschmack
Zunächst wirkt das Bier sehr weit hinten im Mund und bildet kaum fruchtige Noten aus. Hier gibt es zunächst einen krassen Bruch zum Duft, den man vorher wahrgenommen hat. Auch im weiteren Verlauf wollen sich so richtig fruchtige Noten nur sehr zaghaft, quasi auf Nachfrage, einstellen. Das Bier wirkt recht herb und dieser Eindruck verstärkt sich zusehends. Bemerkenswert ist auch, wie sanft sich das Bier im Mund anfühlt. Wirklich cremig, was bei Bieren tatsächlich selten ist. Dabei punktet das Ale massiv in Sachen Vollmundigkeit. Hier kann ihm so schnell keiner was vormachen.

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Abgang
Hinten raus dominieren vor allem herbe Noten, die das Bild jedoch nicht stören, sondern einen runden Abschluss bieten. Und sogar das Bäuerchen macht Freude (hier wirkt das Bier dann sogar fruchtiger als beim Trinken selbst 😉 ).

Kohlensäure
Beim Ale muss man diese Kategorie wohl etwas vernachlässigen. Fakt ist, dass die Kohlensäure, die vorhanden ist, das tut, was sie tun soll.

Süffigkeit
Nicht das süffigste Bier, das je erfunden wurde, aber ein solider Vertreter seiner Art. Teilweise wirkt es so, als sei das Bier etwas schwerfällig beim Trinken, was die Süffigkeit hemmt.

Fazit
Ein spannendes Ale mit vielen Facetten, das sowohl Nase, Mund und Auge etwas bietet. Da sehnt man sich an Deck eines alten Atlantik-Liners, wo nach getaner Arbeit dann verdient die ein oder andere Flasche Ale geöffnet wurde….hach!

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zur Brauerei
Die Störtebeker Braumanufaktur geht auf die Stralsunder Vereinsbrauerei und ihre lange Geschichte zurück, die alles in allem bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Der direkte Vorgängerbetrieb wurde 1827 gegründet, vergrößerte sich stetig, wurde aber schließlich in der ehemaligen DDR zu einem volkseigenen Betrieb umgebaut. Nach der Wende stand die Produktion zunächst noch still, lief aber schließlich 1997 wieder an. Seit 2012 ist der aktuelle Name gebräuchlich. Heute gibt es eine große Vielfalt an Bieren, die unter verschiedenen Markennamen vertrieben werden.

Stralsunder Pils

Stralsund ist das Tor zur Insel Rügen. Von dort geht es über die Brücke direkt auf Deutschlands größte Insel und gar nicht mal so weit entfernt von der Brücke findet sich die Brauerei Störtebeker. Zwar ist diese Brauerei eher für höherpreisige und sehr interessante Biere bekannt, besitzt mit der Marke Stralsunder aber auch eine Sparte für die breite Bevölkerung. So spricht auch der Slogan auf dem Etikett gleich die Kunden direkt an: „Trinkt Stralsunder Bier“, kann man da lesen. Einen direkten Aufruf zum lokalen Konsum findet man nur selten. Das Pils dieser Marke weist vollkommen solide 4,9% Alkoholgehalt auf, die sich aus einer Stammwürze von 11,4°P ergeben. Ob sich dieses Bier zum Brückenbauen eignet, haben wir im Selbstversuch getestet!

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Duft und Farbe
Was einem da in die Nase steigt, ist ein ganz klassischer und feiner Pilsduft, wie er im Buche steht. Man kann sowohl einen leichten Einschlag Malz als auch eine feine Note Hopfen erkennen. Im Glas präsentiert sich das Vollbier glasklar und mit einer intensiv-goldenen Farbe, die einen minimalen Stich ins Rötliche geht. Der Schaum ist feinporig und herrlich anzusehen. Hier kann sich die Ostsee noch was abgucken!

Einstieg
Der erste Schluck erfrischt sofort und scheint im ersten Moment auch gut den Mund anzusprechen. Im zweiten Augenblick wundert man sich allerdings, wohin der ganze Geschmack verschwunden ist. Das Bier scheint etwas platt zu sein.

Körper und Geschmack
Man muss das Bier etwas aktiver mit der Zunge bespielen, um an den Geschmack des Bieres zu gelangen. Dennoch bleibt es bei einem recht dünnen Geschmackserlebnis. Zwar fühlt sich das Bier sehr angenehm im Mund an und erfrischt ungemein, jedoch überzeugt es nicht unbedingt durch eine Geschmacksfülle. Am ehesten lassen sich noch leicht malzige Anteile herausschmecken, die dem Bier einen tendenziell süßlichen Charakter verleihen.

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Abgang
Das Stralsunder Pils ist dermaßen unkompliziert, dass man sich schon fast ein bisschen Sorgen macht. Es verschwindet, wie es kam: ohne großes Aufsehen und ohne Anzuecken.

Kohlensäure
Hier kann man nichts Schlechtes über das Bier sagen. Der Schaum baut sich solide auf und das Bier ist spritzig genug.

Süffigkeit
Süffig ist dieses Bier allemal – und zwar deutlich! Man könnte es durchaus als Wasserersatz an heißen Tagen in Betracht ziehen, wenn da nicht die 4,9% Alkoholgehalt wären, wegen denen man sich das dann doch lieber zweimal überlegen sollte.

Fazit
Ein süffiger Vertreter von der Küste, der leider nicht durch geschmackliche Höhenflüge überzeugen kann. Trotzdem ein solides und extrem süffiges Pils, dessen Trinkbarkeit schon fast an Wasser erinnert.

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zur Brauerei
Die Störtebeker Braumanufaktur geht auf die Stralsunder Vereinsbrauerei und ihre lange Geschichte zurück, die alles in allem bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Der direkte Vorgängerbetrieb wurde 1827 gegründet, vergrößerte sich stetig, wurde aber schließlich in der ehemaligen DDR zu einem volkseigenen Betrieb umgebaut. Nach der Wende stand die Produktion zunächst noch still, lief aber schließlich 1997 wieder an. Seit 2012 ist der aktuelle Name gebräuchlich. Heute gibt es eine große Vielfalt an Bieren, die unter verschiedenen Markennamen vertrieben werden.