Das Bintang Pilsener trägt sein Aussehen schon im Namen. Das indonesische Wort Bintang bedeutet nämlich nichts anderes als „Stern“. Und der Stern ist auf dieser Dose wirklich sehr präsent. Auffällig ist hier auch direkt die Ähnlichkeit zum Stern der Marke Heineken, die sicher nicht ganz zufällig besteht, denn schließlich ist Heineken der Mutterkonzern dieser indonesischen Brauerei. Naja, da kann dieses Pils mit seinen 4,7% Alkoholgehalt ja nichts für. Wofür es aber was kann ist, dass offensichtlich zusätzlich Zucker hinzugefügt wurde. Aber auch hier: andere Länder, andere Sitten. Ob man es trotzdem trinken kann? Nach dem Test wissen wir mehr!
Duft und Farbe
Frisch und leicht fruchtig duftet es aus der Dose. Das ist schonmal vielversprechend! Und auch im Glas besteht das Bintang den ersten optischen Test. Die Farbe ist intensiv golden und der Schaum wirkt feinporig und hält sich sogar relativ lange.
Einstieg
Der Einstieg mit dem ersten Schluck ist dann doch überraschend. Mit solch einem Geschmack und solch einem Körper hätte man nicht gerechnet. Das Bier ist sofort präsent und breite sich aus. Ein rasanter Einstieg, der sich gewaschen hat.
Körper und Geschmack
Das Bier wartet mit einem deutlich massigeren Körper auf, als man es erwartet hätte. Es wirkt dabei recht angenehm im Mund, aber für ein Pilsner etwas zu unbeweglich. Auch der Geschmack entspricht nicht dem, was man sich von einem Pilsbier erwartet hätte. Vielmehr gibt es viele süßliche Einschläge (vielleicht vom zugesetzten Zucker?), die das Bier schwerfälliger machen und die schlanke Leichtigkeit eines Pilses konterkarieren.
Abgang
Im Abgang sind leichte Unstimmigkeiten festzustellen, wenn sich die süßlichen und eher herben Aromen reiben. Das scheint etwas unausgewogen zu sein. Auch hier neigt man dazu, die Schuld dem zugesetzten Zucker in die Schuhe zu schieben.
Kohlensäure
Kohlensäure ist in dem Maße vorhanden, wie sie von Nöten ist. Keine sprudelnde Angelegenheit, keine leblose Pfütze.
Süffigkeit
Um richtig süffig zu sein, dafür ist dieses Bier zu süß und zu schwerfällig. Das mag aber auch am Klima liegen. Vielleicht geht es in Indonesien ja runter wie Wasser?
Fazit
Ein Pils, das man kaum als solches erkennen würde. In jedem Blindtest würde es als kategoriefremd verschrien werden. Und doch ist es eine interessante Erfahrung. Aber bitte, liebe Bintang-Brauerei: lasst den zugesetzten Zucker weg!
zur Brauerei
Die Bintang Brauerei wurde 1929, also noch zur Zeit der niederländischen Kolonialherrschaft, in Surabaya auf der indonesischen Hauptinsel Java gegründet. Bereits sieben Jahre nach der Gründung war der Bierriese Heineken Hauptaktionär der Brauerei. Nach der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahr 1949 nahm die Brauerei „Heineken“ auch in ihren Namen auf. Acht Jahre später übernahm der Staat für zehn Jahre die Kontrolle über die Brauerei, worauf jedoch direkt wieder die Heineken-Herrschaft folgte. Neben dem Pilsener werden auch alkoholfreies Bier und Radler hergestellt.