Bekannt ist Hasseröder vor allem durch sein Markenzeichen, den Auerhahn! Dieser ziert auch gleich mehrfach Flasche und Kronkorken. Im Gegensatz zum Vogel, der zu den bedrohtesten Tierarten Deutschlands zählt, erfreut sich Hasseröder insbesondere in den neuen Bundesländern großer Beliebtheit. Was geschmacklich hinter dem Pils aus Wernigerode steckt, haben wir getestet!
Duft und Farbe
Hält man seinen Zinken über die frisch geöffnete Flasche, dann bekommt man genau das, was man erwartet hat: man riecht eine stark hopfige Note mir feinherben Nuancen. Alles genau so, wie man es sich von einem guten Pils wünscht. Im Glas zeigt sich das Hasseröder goldgelb und lupenrein. Der Schaum ist eher feinporig und von relativ guter Haltbarkeit, aber nicht cremig.
Einstieg
Auch beim ersten Schluck erlebt man keine großen Überraschungen. Es beherrschen herbe und hopfige Aromen, die gut miteinander harmonieren, jedoch keine hormonellen Höhenflüge auslösen. Im zweiten Moment hat man das Gefühl, dass das Bier eine winzige Note metallisch schmecken könnte. Bleibt das so?
Körper und Geschmack
Der Körper dieses Pilseners ist nicht besonders stark ausgeprägt. Er entwickelt sich vor allem hintenraus, also zum Abgang hin. Die kräftigen Aromen des Hopfen dominieren das Spektakel, wie man bei einem Pils erwartet. Ein gewisser metallischer Geschmack bleibt aber zum Ende hin (leider) minimal erhalten.
Abgang
Besonders erwähnenswert ist der angenehm herbe Nachgeschmack, der jedem Pilstrinker ein mildes Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Das ist wirklich das, was bei diesem Bier in Erinnerung bleibt.
Kohlensäure
Der Anteil der Kohlensäure ist bei diesem Bier mit seinen 4,9% Alkoholgehalt genau richtig eingestellt. Das Bier kommt dahin, wo es hin soll. Ohne großes Tamtam und dergleichen.
Süffigkeit
Das erste Bier ebnet hier den Weg für das zweite. Und es bleibt die Hoffnung, dass sich dieser metallische Unterton wegtrinken lässt.
Fazit
Ein solides Pils, das mit einem besonders angenehmen feinherben Aroma aufwartet. Gewisse Abstriche im Geschmack lassen sich verkraften, verwehren aber den Zutritt in die Meisterklasse.
zur Brauerei
Die Brauerei wurde 1872 im Wernigerorder Stadtteil Hasserode gegründet, wovon sich auch der Name ableitet. Sie produzierte auch zu Zeiten der deutschen Teilung, wobei sie vor allem im Raum Magdeburg präsent war. Nach der Wiedervereinigung kam Hasseröder zuerst zur Gilde Brauerei und ist heute ein Teil der riesigen ABInBev – leider. Es werden auch noch einige andere Biersorten gebraut, jedoch liegt der Fokus ganz klar auf dem Pilsener.