Andechser Weissbier Hell

Dieses Bier ist gar nicht so alt, wie man es bei der Brauerei denken könnte. Zum Josephitag 1993 wurde es erstmals eingebraut, hat sich seitdem aber schon zu einem wahren Klassiker gemausert. Wie sollte es bei irgendeinem Andechser Bier auch anders sein? Allein die Kulisse mit dem malerischen Klosterort auf dem Hügel im Oberbayerischen spricht für sich. Da hat es dieses Weizenbier mit seinem Stammwürzegehalt von 12,5°P und 5,5% Alkoholgehalt schon recht leicht. Aber hat es diesen glorreichen Status auch wirklich verdient? Wir haben es ausführlich getestet!

dav

Duft und Farbe
Milde Hefearomen und fruchtige Noten sprudeln förmlich aus der Flasche hervor, sobald man den Kronkorken entfernt hat. Im Glas zeigt sich dann auch sofort die herausragenden Qualität des Schaums, der feinporig und cremig das trübe Glück bedeckt. Das Andechser schaut wie ein etwas hellerer sehr trüber Apfelsaft aus – aber hier steckt sicherlich mehr dahinter.

Einstieg
Sanft und zart aber dennoch bestimmt. So schmiegt sich das Weizen von Anfang an in den Mund des Genießers und zauber ihm ein Lächeln ins Gesicht. Es wirkt dabei recht sprudelig, zumindest wenn es die Lippen direkt berührt.

Körper und Geschmack
Das helle Andechser Weizen ist dermaßen rund im Geschmack, dass es schon beinahe erschreckend ist. Wie ein sanfter Riese breitet sich das Bier mit seinen Aromen aus und betöhrt die Geschmackssinne. Hier ein bisschen Frucht, dort einen Hauch von Bitterkeit. Der Körper nimmt den ganzen Mund in Beschlag, jedoch ohne die oftmals damit verbundene Schwere. Stattdessen spannt das Bier seinen Spannungsbogen von Fantastisch zu Großartig.

dav

Abgang
Zum Abgang hin manifestieren sich etwas mehr bittere und herbere Noten, die sich vor allem im hinteren Backenbereich bilden. Sie komplettieren das Gesamtbild.

Kohlensäure
Es ist in jedem Fall genug Kohlensäure vorhanden, um erstens das wunderbar vollmundige Gefühl zu erzeugen, zweitens die Cremigkeit während des gesamten Genusses aufrecht zu erhalten und drittens dennoch nicht sauer zu wirken.

Süffigkeit
Das Bier schlägt ein wie eine eins und kann sich durchaus mit einer guten Süffigkeit brüsten. Es geht trotz des breiten Körpers gut den Rachen runter.

Fazit
Ein extrem starkes Weißbier, dem man auch eine deutlich längere Tradition zutrauen würde. Das Andechser hat einen sehr runden Auftritt, der durch einen prächtigen Schaum und wunderbare Aromen komplementiert wird.

dav

zur Brauerei
Die Geschichte der Klosterbrauerei Andechs reicht bis zur Gründung des Klosters im Jahr 1455 zurück. Seitdem wurden die Rezepturen stets fortgeschrieben und angepasst. Heute werden insgesamt acht verschiedene Biere in der Klosterbrauerei hergestellt. Berühmt berüchtigt ist hierbei der dunkle Doppelbock, den man am authentischsten im klostereigenen Bräustüberl genießt. Neben der tiefen Verwurzelung in Bayern sind die Andechser Bierspezialitäten inzwischen in ganz Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern im Markt vertreten.

Andechser Bergbock Hell

Wo dieses Bockbier herkommt, zeigt schon das schöne Etikett. Es stammt vom Kloster Andechs, das, wie auf dem malerischen Bild zu erkennen, auf seinem Klosterberg in Oberbayern unweit des Ammersees thront. Mit seinen 6,9% Alkoholgehalt, die aus einem Stammwürzegehalt von 16,5°P stammen, kommt das Bier zünftig daher. Haben sich die Benediktinermönche da etwas ganz besonderes zusammengebraut?abergbock1

Farbe
Der erste Duft, der einem nach dem Öffnen der Flasche entgegensteigt, erinnert an eine Bäckerei – oder besser gesagt an frisch gebackenes Brot. Hier merkt man deutlich, wie dicht Bäcker- und Brauhandwerk miteinander verbunden sind. Die Farbe ist kräftig golden und sauber filtriert. Der Schaum schön perlig, aber leider nicht von besonders guter Konsistenz.

Einstieg
Sehr prägnant bahnt sich dieses Bockbier seinen Weg. Süß-malzig dockt dieses Helle besonders im oberen Mundbereich an. Schon nach dem ersten Schluck machen sich auch gleich bittere Aromen breit, die bei einem Bockbier natürlich nicht fehlen dürfen.

abergbock2Körper und Geschmack
Mächtig wie ein Berg und somit seinem Namen alle Ehre machend trumpft der Bergbock auf. Je größer der Schluck, desto besser kann man auch die feinen Hopfennoten herausschmecken, bevor wieder über einen süßen Schlenker die bitteren Noten die Dominanz erlangen. Der Körper entwickelt sich also bei jedem Schluck neu, wobei die Schluckgröße zu beachten ist.

Abgang
Der Abgang und der Nachgeschmack wird leider nur durch die bitteren Noten dominiert. Es fehlt der Pfiff, der nochmal Schwung in die Sache bringt. Auch die Kohlensäure verpufft leider vorschnell… Schade!

Kohlensäure
Am Anfang scheint es noch so, als würde es nur so schäumen vor lauter feiner Kohlensäure, die das Bier dahin bringt, wo sie hingehört: In jede Ecke des Mundes. Was dies angeht, wird man leider enttäuscht. Der Schaum ist wie eingangs beschrieben von nicht sehr ausdauernder Konsistenz und auch beim weiteren Trinkgenuss dürfte es gern mal ein bisschen spritziger sein.

Süffigkeit
Bei der Süffigkeit kann das Bockbier aus Andechs gerade wegen des geringen Kohlensäuregehalts punkten. Locker fließt es der Leber entgegen. Nur der recht bittere Nachgeschmack macht der Süffigkeit einen kleinen Strich durch die Rechnung. Bei dem Alkoholgehalt aber vielleicht auch gar nicht so schlecht.

Fazit
Ein solides Bockbier mit Tradition, das jedoch in manchen Bereichen Abstriche macht. Am besten schmeckt dieses Bier sicherlich mit dem Ausblick vom Andechser Klosterbier. Da kann man auch gleich die weiteren Bierspezialitäten probieren, die in diesem oberbayerischen Biermekka produziert werden.

abergbock3

zur Brauerei
Die Geschichte der Klosterbrauerei Andechs reicht bis zur Gründung des Klosters im Jahr 1455 zurück. Seitdem wurden die Rezepturen stets fortgeschrieben und angepasst. Heute werden insgesamt acht verschiedene Biere in der Klosterbrauerei hergestellt. Berühmt berüchtigt ist hierbei der dunkle Doppelbock, den man am authentischsten im klostereigenen Bräustüberl genießt. Neben der tiefen Verwurzelung in Bayern sind die Andechser Bierspezialitäten inzwischen in ganz Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern im Markt vertreten.