Das Duvel ist wohl das bekannteste der belgischen Biere. Erstmals gebraut wurde es 1918 als Siegerbier nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Es ging wohl darum, Stärke zu zeigen. So lässt sich auch erklären, dass ein Starkbier dabei herausgekommen ist. Der Schriftzug ist überaus charakteristisch und prägt das Bild der Steinieflasche, in der dieses Bier traditionell verkauft wird. Der Stammwürzegehalt von 17,6°P heizt dem Bier ordentlich ein und sorgt dank obergäriger Hefe für einen starken Alkoholgehalt von 8,5%. Hiervon leitet sich auch der Name ab: Teufelsbier! Dabei hat dieses Bier wirklich nicht viel Schreckliches an sich. Zwei verschiedene Hopfen sollen den Geschmack angenehm formen, so darf man annehmen. Aber ob das gelingt? Wir haben es mal ausprobiert!
Duft und Farbe
Die erste Note des Bieres wirkt wie von Hefe geschwängert. Recht schwer und behäbig bahnt sich der Duft des Bieres den Weg durch die Nase und lässt die Vorfreude auf den ersten Schluck steigen. Im Glas ist das Bier minimal trüb und der feinporige Schaum verschwindet leider recht schnell, naja. Man will ja das Bier trinken und nicht nur den Schaum bestaunen.
Einstieg
Ein aufregender erster Schluck ist das, der sich irgendwo zwischen fruchtigen Anklängen und doch leicht klassisch alkoholischen Noten bewegt.
Körper und Geschmack
Spannend an diesem Bier ist sogleich, dass es sich sehr gleichmäßig im Mund verteilt und auch genauso seinen Geschmack einsetzt. Im allerersten Moment erinnert das Bier beim Ansetzen und ersten Lippenkontakt an Fanta. Krass. Dann ein starker Schwenk in Richtung herbe und leicht alkoholisch anmutende Geschmacksaromen. Insgesamt ist keine wirkliche Entwicklung beim Genuss dieses belgischen Spezialbieres festzustellen. Viel mehr wird man konsequent von der Gewalt des Duvels angestupst.
Abgang
So stark wie es auftrat, so stark ist es auch im Abgang. Eine prägnant herbe und leicht bissige Note setzt den Schlussakkord.
Kohlensäure
Hier ist das Bier sicherlich stark bedacht worden. Ordentlich viel Kohlensäure bringt das Bier in jede Ecke des Mundes und sorgt, wie schon erwähnt, für eine gewisse Schärfe.
Süffigkeit
Also als wirklich süffig kann man das Duvel nicht bezeichnen. Dafür scheint es im Geschmack zu speziell, im Auftreten zu forsch und was den Alkohol angeht zu stark.
Fazit
Ein abenteuerliches Bier mit spannender Geschichte aus Belgien, das mit einem starken Charakter aufwartet. Wer ein einfaches Bier sucht oder ein süffiges Erlebnis haben möchte, sucht besser woanders.
zur Brauerei
Die Brauerei Moortgat wurde 1871 von Jan-Leonard Moortgat gegründet. Während des Ersten Weltkriegs kam Moortgat in Kontakt mit den Briten und ihren Ales und beschloss anschließend ein ähnliches Bier für den heimischen Markt zu konzipieren. Dieses nannte er in Gedenken an das Ende des Weltkriegs „Victory Ale“. Es entpuppte sich als regelrechter Kassenschlager und wurde schließlich in Duvel umbenannt. Doch dabei blieb es nicht. Der durchschlagende Erfolg veranlasste schließlich die ganze Brauerei zu einem Namenswechsel und so kam es zum heutige Namen der Brauerei: Duvel Moortgat. Weiterhin hält die Familie Moortgat das Steuer in der Hand. Es werden auch weitere Biersorten produziert, überwiegend im Starkbierbereich.