Dieses teuflische Gebräu weckt Interesse! Ein gehörnter Beelzebub lädt uns bereits auf der Dose dazu ein, von seinem hopfigen Inhalt zu kosten. Nicht gerade positiv konnotiert die Wörter „Arrogant“ und „Bastard“. Die Kombination der beiden macht es nicht besser. Der zweite Satz auf der Brauereihomepage über dieses Bier fügt noch hinzu: „You probably won’t like it.“ Dann wollen wir mal hoffen, dass die 7,2% Alkohol dieses US-amerikanischen Ales schnell ihre Wirkung tun.
Farbe
Nach dem Öffnen der Dose entweicht ein herrlich hopfiger Duft. Gleich fängt man an zu träumen….hach! Dann der Schock! Was kommt da aus der Dose? Kräftig in der Farbe, im allerersten Moment an Blut erinnernd, sprudelt das Bier ins Glas hinein. Dabei bildet sich eine gute Menge Schaum, die überraschend stabil daherkommt. Die Spannung steigt!
Einstieg
Wegen des vielen Schaums wird davon erstmal ein wenig abgenippt. Das Gesicht versteinert für einen kurzen Augenblick. Das bittere Aroma sprengt die Vorstellungskraft. Klar, der Schaum ist immer etwas herber als das Bier an sich, aber das lässt schon einiges auf das eigentlich Ale schließen. Der erste Schluck bestätigt dann vieles. Vollmundig und stark im Geschmack. Herrlich hopfig und stark, mit viel bitterem Aroma hinten raus.
Körper und Geschmack
Der erste Eindruck bleibt bestehen. Dieses obergärige Bier hat genug Volumen um mehrere Münder gleichzeitig auszufüllen. Man knabbert sich beinahe durch die einzelnen Geschmacksnuancen und so bitter es auch schmeckt: man ist immer wieder gespannt auf den nächsten Schluck. Nach und nach arbeiten sich auch fruchtigere Noten durch un die bitteren Aromen treten in den Hintergrund und verschieben sich eher auf den Nachgeschmack.
Abgang
Trotz der starken Aromen verhält sich das Bier im Abgang sehr geschmeidig und angenehm. Man möchte sich gar nicht vom Bier verabschieden und schiebt es lieber noch ein letztes Mal von links nach rechts und zurück. Am Ende bleibt es bitter, doch beim Eruktieren zeigen sich die angenehmen Hopfenaromen und man fängt wieder an zu träumen….hach!
Kohlensäure
Denkt man am Anfang bei der ganzen Schaumbildung, dass das Ale vor Kohlensäure sicher nur so strotzen würde, wird man eines besseren gelehrt. Fast frei von den kleinen Bläschen genießt man dieses charakterstarke Bier. Vermisst man die Kohlensäure? Nein!
Süffigkeit
Nicht gerade eine Bestnote in Süffigkeit, denn dafür ist das Arrogant Bastard Ale einfach zu speziell und im Endeffekt dann auch zu bitter. Für Biergenießer aber gerade in der Winterzeit kann man durchaus einige Flaschen zu schwereren Gerichten genießen.
Fazit
Ein Bier, dass voller Überraschungen steckt. Vollmundig und grandios an geschmacklichen Nuancen. Dieses Ale ist in jedem Fall zu empfehlen und langsam zu genießen. Vielleicht sollte man aber anfangs nur eine Flasche zu kaufen. Denn am Ende sagt schon der Name, dass dieses Bier sehr, sehr speziell ist.
zur Brauerei
Die Geschichte von Arrogant Brewing reicht in das Jahr 1995 zurück. Beim Herumexperementieren mit einem Bierrezept wurde per Zufall eine neue Kreation erschaffen, welche die beiden Brauer dermaßen faszinierte, dass sie ihre Entdeckung der Welt nicht weiter vorenthalten wollten. Zwei Jahre später ging Arrogant Brewing schließlich auf den Markt heraus und bietet heute eine große Anzahl verschiedener Biervariationen an – darunter auch viele saisonale Spezialitäten.