Klute’s Hell

Eine stattliche Bügelflasche mit einem ganzen Liter Inhalt. Da strahlen die Augen schon, bevor man auch nur den Duft des Bieres kennt. Das Etikett, das mit einem Bildausschnitt das historische Sudwerk der Brauerei abbildet, verrät, dass dieser als Landbier bezeichnete Vertreter der hellen Lagerbiere mit 4,8% Alkoholgehalt daherkommt. Viel mehr Infos gibt es auf den ersten Blick nicht und leider auch nicht auf der Internetseite der Brauerei. Da hilft nur eins: wir testen!khell3

Farbe
Unfiltriert trüb sprudelt dieses Landbier ins Glas hinein. Einen Moment fragt man sich, ob es wirklich ein helles Bier ist, aber der zweite Blick schafft Gewissheit: wir haben uns nicht in der Flasche vergriffen und die Brauerei hat sich auch nicht in der Abfüllung geirrt. Während uns diese Gedanken durch den Kopf schwirrten, hat sich der Schaum leider schon verabschiedet. Schade eigentlich, aber hauptsächlich geht’s ja auch ums Bier.

Einstieg
Der erste Duft lässt außer einer angenehmen Frische nicht viel erahnen. Der erste Schluck zaubert einem dann aber sogleich ein breites Grinsen ins Gesicht! Unheimlich fruchtig und mit vielfältigen Geschmacksnuancen veranstaltet dieses Bier direkt zu Beginn ein kleines Geschmacksfeuerwerk. Auf die fruchtigen Aromen folgt alsbald ein angenehm hellröstiger Getreidegeschmack mit angenehmer Hopfennote. Auf den Punkt komponiert!

khell1Körper und Geschmack
Nicht ganz leicht kommt das Helle von Klute daher, was wohl an der unfiltrierten Brauart liegen mag. Hierzu konträr und somit ausgleichend bewegt sich der fruchtig-leichte Geschmack, der das Bier als einen optimalen Begleiter für laue Sommerabende ausweist. Besonderes Highlight ist der bereits angesprochene angenehme Getreidegeschmack, der sich vor allem im vorderen Mundbereich ausbreitet.

Abgang
Keine störenden Nachgeschmäcke, keine unangenehme Bitterkeit. Das einzige, was von diesem Landbier bleibt, ist eine leckere Hopfennote und die schwärmenden Gedanken von der fruchtigen Frische, die man eben noch vollmundig geschmeckt hat.

Kohlensäure
An Kohlensäure wurde bei diesem Brauerzeugnis ziemlich gespart. Das tut dem Biergenuss zwar keinen Abbruch, aber ein bisschen mehr hätte es dann schon sein dürfen.

khell2Süffigkeit
Dass dieses Landbier in 1-Liter-Flaschen verkauft wird, zeigt schon, dass die Brauerei von einer guten Süffigkeit ausgeht. Wir nicken dazu einfach nur. Dank des verhältnismäßig geringen Alkoholgehalt von 4,8% liegt man auch nicht sofort überm Zaun.

Fazit
Traumhaft! Ein Bier, das mit etwas mehr Kohlensäure in jedem Bier-Lehrbuch stehen sollte. Wie gemacht für den Sommer und alle anderen Jahreszeiten. Auch für Weizen-Fans einen Versuch wert, da das unfiltrierte Bier mit seinem fruchtigen Geschmack durchaus auch an diese Kategorie andocken kann. Chapeu, sagen wir, chapeau!

 

zur Brauerei
Das Brauhaus Klute beruft sich auf eine lange Tradition, basierend auf dem Sudwerk eines Kameliterklosters aus dem Jahr 1352. Mit diesem Kulturgut der Brauereigeschichte zählt sich das Brauhaus auch als fünftälteste Brauerei Deutschlands. Örtlich hat sich allerdings einiges geändert. Das historische Brauhaus der Kameliter befindet sich in Bad Neustadt an der Saale, während der aktuelle Hauptsitz der Firma heute in Havixbeck bei Münster liegt. Hergestellt wird Landbier in heller und dunkler Ausführung.

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