Gruibinger Stiefel-Pils

Das Trinken aus Stiefeln ist spätestens seit dem legendären Film „Beerfest“ bekannt, bei dem diese Trinkart die vermeintliche Königsdisziplin bei einer Art Bierolympiade ist. Wenn man sich die filigrane Flasche des Gruibinger Stiefel-Pilses anschaut, dann wird schnell klar, dass dieses Bier wohl eher weniger damit zu tun hat. Stattdessen verspricht das Etikett ein „feinherbes“ Erlebnis und die 11,5° Stammwürze, die für 4,8% Alkoholgehalt sorgen, deuten auch auf nichts anderes hin. Trügt der Schein? Wir haben uns eine Flasche gegönnt!

sdr

Duft und Farbe
Die Kategorie „Duft und Farbe“ greift hier eigentlich zu kurz. Wie so oft bei Bügelflaschen, muss auch das Plopp-Erlebnis eigentlich in die Bewertung einfließen. Hier kassiert das Pils den ersten Pluspunkt. Nummer zwei gibt’s gleich hinterher für den interessanten Geruch, der durchaus fruchtige und schwere Aromen aufweist und so in markanten Kontrast zu anderen Pilsbieren tritt. Im Glas zeigt sich das Bier minimal eingetrübt mit leichter Schlierenbildung. Der Schaum ist überwiegend grobporig und von eher kurzlebiger Qualität.

Einstieg
Oha, denkt man direkt beim ersten Schluck. Schon wieder ein ganz anderes Geschmackserlebnis. Dieses knüpft an dem ungewöhnlichen Geruch an und überrascht durch eine interessante Mischung aus herbem Trinkerlebnis und fruchtigen Anmutungen. Hinzu kommt eine durch die Kohlensäure bedingte leichte Bissigkeit.

sdrKörper und Geschmack
Das Bier hat einen sehr spritzigen, aber dennoch durchaus voluminösen Körper. Interessant ist die Vermengung verschiedener Geschmacksaspekte, die sich während des Trinkgenusses noch weiter ausmultiplizieren. Mehr und mehr setzen sich herbe Elemente durch, die schlussendlich den Ausschlag hin zu klassischen Pilskategorie geben.

Abgang
Auch hier kommt eine leichte Bissigkeit zum Tragen, die zuerst durchaus ungewohnt sein kann. Im Großen und Ganzen überwiegen aber auch hier typisch herbe Geschmacksanteile, die das Bier zu einer Erinnerung werden lassen.

Kohlensäure
Hier wurde ordentlich zugelangt. Für viele dürfte es auch schon eine Schippe zu viel sein, denn das Bier wirkt über große Strecken durchaus bissig. Damit schießt es gerade für Freunde von milden Bieren schon über das Ziel hinaus.

Süffigkeit
Aufgrund der starken Kohlensäure kommt das Stiefel-Pils nicht so richtig süffig daher. Eher hat man das Gefühl, dass man etwas aufgebläht wird….

Fazit
Mal wieder eine ganz eigene Pilsinterpretation, die sich gerade bei Geruch und Antrunk stark von anderen Bieren abhebt. Die Kohlensäure ist allerdings derart üppig bemessen, dass das Bier eine Bissigkeit entwickelt, die für viele Bierliebhaber unangenehm auffallen könnte.

sdr

zur Brauerei
Bei dieser Brauerei kann man mit Fug und Recht sagen, dass es sich um eine fast 300 jährige Familiengeschichte handelt. Seit 1728 ist die Lammbrauerei Hilsenbeck nämlich schon im Besitz der Familie Hilsenbeck, bzw. im Besitz der Vorfahren. Doch natürlich gingen auch an dieser Brauerei die Spuren der Zeit nicht ohne Einflüsse vorüber. Immer wieder wurde umgebaut und erneuert, doch diese Innovationen und Anpassungen haben nur dazu beigetragen, dass die Brauerei noch heute besteht und mit einem breiten Spektrum an klassischen Bieren und einer Craftbeercollection die Kunden im Umkreis erfreut.

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