Das Etikett wirkt erstaunlich hell und aufgeschlossen für ein dunkles Weizenbier. Das irritiert zunächst ein wenig, kann aber auch schonmal die geneigte Aufmerksamkeit von Biergenießern auf sich ziehen, die in der Regel einen Bogen um dunkles Bier machen. Die nominalen Werte zeigen sich unauffällig solide: der Stammwürzegehalt schlägt mit 12,3°P und der Alkoholgehalt mit 5,0% entgegen. Ob das Bier in der Flasche eine Überraschung bereithält oder nur ein Bier von der Stange ist? Wir haben es getestet!
Duft und Farbe
Kräftig dringt der Duft des Bieres aus der gerade geöffneten Flasche. Es riecht wie ein intensiver Brotteig und lässt somit einen hohen Nährstoffgehalt vermuten. Im Glas zeigt sich das Bier von der Farbe her wie ein Cola-Mischgetränk. Die Farbe ist nicht besonders intensiv und die Hefe zieht viele Schlieren. Der Schaum verschwindet leider im Handumdrehen…
Einstieg
Schon beim ersten Schluck hat man das Gefühl, wirklich etwas Physisches im Mund zu haben. Das ist wirklich kein unangenehmes Gefühl, muss man sagen. Das Bier schmiegt sich direkt gut an und macht Lust auf mehr.
Körper und Geschmack
Für ein dunkles Weizenbier kommt das dunkle Hefe von Schimpf recht mild daher. Da gibt es schon strengere helle Weizen. Der Geschmack ist vollmundig und etwas brotig. Zusammen gibt es ein rundes und stimmiges Bild, das Freude macht! Die Schwere, die sonst oft bei Weizenbieren mitschwingt, fehlt hier jedoch zum großen Teil und tritt nur bedingt ganz am Anfang auf.
Abgang
Hinten raus wirkt dieses Bier teilweise etwas sauer, wenn auch nur für einen sehr kurzen Augenblick. Ansonsten bleibt ein zartwürziger Nachgeschmack.
Kohlensäure
Fast schon ein wenig zu spritzig sprudelt das dunkle Weizen in den Mund hinein und in ihm herum. Hier hätte eine Priese weniger auch schon gut gereicht.
Süffigkeit
Die fehlende Schwere des Bieres unterstützt die Süffigkeit, wird aber durch die Säure widerum etwas ausgebremst. Unterm Strich ein Nullsummenspiel.
Fazit
Für ein dunkles Weizen recht mild, aber kein Überflieger seiner klasse. Wohl eine Idee für diejenigen, die vom hellen Weizen her kommen und mal ein dunkleres Bier probieren möchten.
zur Brauerei
Die Kronenbrauerei Schimpf wurde im Jahr 1870 von der Familie Ohngemach gegründet. Acht Jahre nach der Gründung, trat die bis heute brauende Familie Schimpf in Erscheinung und kaufte die Brauerei. Inzwischen befindet sich die der Traditionsbetrieb in der fünften Generation und ist somit zu einem Kulturträger von Remmingsheim geworden. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Brauerei von einem Kleinbetrieb zu einem richtigen Gewerbebetrieb umgebaut. Heute umfasst das Angebot neun reguläre Biere, die um saisonale Extras ergänzt werden. Am besten genießt man diese Spezialitäten direkt in der Brauereigaststätte!