Im Kontrast zu den dunklen Tannen des Schwarzwalds strahlt uns hier die Schwarzwaldmarie vom Etikett entgegen. Und schon im Tübinger Studentenlied Alma Mater Tubingensis heißt es: „Schwarzwaldmädchens Augensterne zieh’n Studentenherzen an.“ Das Antlitz dürfte sicher auch den ein oder anderen Genießer des Hopfensaftes zum Genuss des Bieres animieren. 12,7°P Stammwürzegehalt werden im Brauprozess zu 5,2% Alkoholgehalt vergoren. Zum Einsatz kommen dafür neben Malz aus der Region drei Sorten Tettnanger Aromahopfen. Das Bier wird kaltgehopft und das Wasser kommt aus dem eigenen Tiefenbrunnen. Hier hat man wirklich den Eindruck, dass die Brauereifamilie auch bei den Zutaten auf Regionalität und Qualität setzt. Die Glasflasche dazu mit Drehverschluss – schöne Vereinigung von Wertigkeit und Dosierbarkeit.
Farbe
Ganz hellgelb und vollkommen klar strömt das Bier ins Glas. Dabei verströmt es den Duft eines ganzen Obstkorbes. Man glaubt gar nicht, dass es sich tatsächlich um ein Helles handelt, sondern vermutet im ersten Moment eher ein IPA in dieser Flasche. Der Schaum ist leider nicht so beständig wie die Fruchtnote. Er verflüchtigt sich im Nu.
Einstieg
Umgehend verzaubert einem die Schwarzwaldmarie sämtliche Sinne. Die Fruchtnoten strömen vor allem in den oberen Teil des Mundes und zaubern einem gleich ein Lächeln ins Gesicht, sodass man schon sofort mit der Schwarzwaldmarie um die Wette strahlt.
Körper und Geschmack
Die Schwarzwaldmarie überzeugt mit einer starken Präsenz und einem markanten Geschmack. Die fruchtigen Aspekte kontrastieren dabei sehr elegant mit stark herben Anklängen, die ebenso wie die Fruchtnoten für ein Helles eher untypisch daherkommen. Der Körper ist sehr ausgeprägt und erlaubt es dem Bier, sich den Platz zu nehmen, den es auch verdient.
Abgang
Im Abgang dominieren die herben Aspekte, die eher an ein Pils erinnern. Sie runden das Bier wunderbar ab und machen diesen Hopfentrunk erst so richtig interessant.
Kohlensäure
Zwar ist die Kohlensäure nicht wirklich für Schaum gemacht, aber für einen guten Biergenuss ist sie genau richtig eingestellt. Das Bier verteilt sich angenehm gleichmäßig im Mund und lässt alle Aspekte gut und zum richtigen Zeitpunkt hervortreten.
Süffigkeit
Ohja, dieses Bier macht mächtig Spaß und ist dabei furchtbar süffig. Trotz des markanten Körpers ist es leicht, was gut möglich durch die Fruchtigkeit kommen könnte.
Fazit
Die Schwarzwalmarie ist Erscheinung und Offenbarung zugleich. Ein starkes Bier, das man getrunken haben sollte. Als Helles gebraut verbindet es das Beste aus den Welten von Pils und IPA. Eine wirklich gelungene Kreation aus der Ortenau.
zur Brauerei
Ulmer Bier wird nicht nur im Schatten des höchsten Kirchturms der Welt produziert. Auch im Ulm des Schwarzwalds gibt es eine feine Brautradition, die im Jahre 1852 durch Ludwig Bauhöfer begründet. Diese Tradition hat bis heute Bestand und wurde in einer ansehnlichen Produktpalette ausbuchstabiert. Weizen, Bock, Pils und Helles stehen zur Auswahl. Die Schwarzwaldmarie bildet dabei das Flaggschiff der Brauerei. Wer in der Ortenau Bier trinken möchte, kommt um diese Familienbrauerei nicht drum herum.