Immer wieder staunt man über die interessante Außengestaltung der Dosen der BrewBoard Brauerei aus Cambridge. Auch diesmal gelingt dies durch eine frei interpretierbare Vogeldarstellung, die mit Pfeil und Bogen ausgestattet vielleicht direkt unser Herz erobern möchte? Dafür legt sich das Bier ordentlich ins Zeug. Wie bei BrewBoard schon typisch, werden mehrere Sorten Malz und Hopfen kombiniert. Eine der drei Malzsorten nennt sich Red-X und dürfte nicht ganz unschuldig an Namens- und Farbgebung des Bieres sein. Vier Hopfensorten tun ihr Übriges. Bei 4,6% Alkoholgehalt bringt es das CARDINALRED auf starke 57 IBU Bittereinheiten. Ob es so gut schmeckt, wie es sich liest? Hier der Bericht!
Duft und Farbe
Schon der Duft, der mit ordentlich Nachdruck die Dose verlässt, löst aufgeregtes Herzrasen aus. Fruchtig und doch herb, intensiv und doch angenehm – so wirkt das Amber Ale auf den ersten Eindruck. Im Glas zeigt sich das Bier dann entsprechend seines Namens intensiv rot und leicht trüb. Der Schaum ist nicht ganz fein aber dafür von solider Haltbarkeit.
Einstieg
Eine Keule von einem Bier! Gleich am Start merkt man, wohin die Reise geht. Hier hat man es mit einem rauen Begleiter mit Charakter zu tun.
Körper und Geschmack
Das CARDINALRED ist ein Bier, das so prägnant auftritt, dass einem Hören und Sehen vergeht. Hier treffen die Welt der Fruchtigkeit und die kompromisslose Bittere ungedrosselt aufeinander und verdrehen einem den Kopf. Während man beim Ansetzen noch den fruchtigen Duft in der Nase spürt, breitet sich schon während des Schluckes die bittere Wahrheit (hier wirklich nicht negativ zu verstehen!) im Mund aus. Dabei wirkt das Bier zu keinem Zeitpunkt abschreckend oder unrund, sondern wartet viel mehr mit einer unerwarteten und höchst komplexen Geschmackskurve auf. Faszinierend!
Abgang
Der Abgang ist rau und bitter – und wunderschön! Nach dem Abebben der Bittere breitet sich wieder ein Hauch von Fruchtigkeit aus. Das ähnelt fast ein bisschen dem ganz zarten Tau auf einer morgendlichen Wiese…hach, man merkt, wie das Bier einen einfängt.
Kohlensäure
Hier hätte man noch eine Schippe drauflegen können. Bisweilen hat man etwas das Gefühl, dass dem Bier die Luft ausgehen würde. Da gibt’s leider ein paar kleinere Abzüge für…
Süffigkeit
Von ausgeprägter Süffigkeit kann man hier nicht sprechen. Dafür ist das Bier zu speziell. Viel mehr ist dies ein echtes Spezialbier, das man sich in Ruhe und mit ganzem Bewusstsein zuführen sollte.
Fazit
Dieses Amber Ale ist ein ganz besonderes Bier, das mit seiner außergewöhnlichen Geschmackskurve zuerst erschreckt und dann überrascht. Leichte Abzüge für den Mangel an Kohlensäure und sonst Daumen hoch!
zur Brauerei
BrewBoard ist noch eine recht junge Brauerei, die sehr viel Wert auf ihre Unabhängigkeit legt. Sie präsentieren sich unter dem Slogan: „BrewBoard is a very new, very independent brewer. […] Discerning drinkers assemble, there’s a new player in town …“ Die anspruchsvollen Trinker können sich derzeit an sechs verschiedenen Bieren probieren. Außerdem bietet die Brauerei aus Cambridge viele Events in ihrer Zentrale an, bei denen man zwischen den Braukesseln Kulturelles erleben und gleichzeitig Hopfiges genießen kann.