Tatra

Schaut man sich die geografische Lage an, aus der dieses helle, polnische Lagerbier stammt, dann verwundert der Name eher wenig: die Nähe zum Gebirge der Tatra ist also namensgebend. Aber wer ist der Kerl auf dem Etikett? Er macht den Eindruck eines Rangers, der zuversichtlich dem Genuss eines Bieres entgegenblickt, aber irgendwo auch ein bisschen in der Retro-Blase steckengeblieben ist. Aber zurück zum Bier selbst. Der Alkoholgehalt von 6% speist sich nicht nur aus Hopfen und Malz, sondern auch aus dem zugesetzten Glukose-Sirup und dem Mais, der ebenfalls zur Produktion hergenommen wird. Spannende Sache, aber schmeckt das auch? Wir haben es getestet!

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Duft und Farbe
Hopfigfrisch strömt der Duft der Tatra aus der Flasche direkt in den sich freuenden Zinken. Doch riecht so wirklich die Tatra? Es wäre wünschenswert. Im Glas zeigt sich das Bier glasklar und von recht intensiver Farbe. Der Schaum ist leider von magerer Qualität. Recht grobporig verabschiedet er sich recht zügig von uns.

Einstieg
Da wird man gleich von einem recht ruppigen Einstieg überrascht. Das Bier legt gleich richtig los und wartet mit explosiven Geschmackserlebnissen auf. Puh, da muss man erstmal durchatmen.

Körper und Geschmack
Das Tatra präsentiert sich mit einem recht üppigen Körper, der sich seiner Kanten und Ecken offensichtlich nicht schämt. Kräftige malzige Noten prägen das Bild, eventuell verstärkt durch Sirup und Mais. Grundsätzlich dominieren sehr vegetative Elemente, die das Bier wie einen echten Naturburschen daherkommen lassen. Ein wirklich ruppiger Vertreter mitten aus den Feldern Südschlesiens. Das Bier ist ein sehr willensstarker Vertreter seiner Gattung, deutlich markanter als so manch anderes Lagerbier – das merkt man bei jedem Schluck. Der Geschmacksbogen ist recht flach, sodass sich das Bier nur wenig entwickelt, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss.

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Abgang
Auch im Abgang dominieren die eher malzigen Elemente, die für das Bier insgesamt charakteristisch sind. Man hat auch das Gefühl, ein halbes Maiskorn zu erschmecken.

Kohlensäure
Mit besonders viel Kohlensäure ist dieses Bier nicht gesegnet worden. Etwas mehr würde hier vielleicht noch etwas mehr pepp in die Sache bringen und auch dem Schaum auf die Sprünge helfen.

Süffigkeit
Durch den recht hakigen Körper hält sich die Süffigkeit etwas in Grenzen. Das Tatra wirkt etwas zu schwer und holprig, um einen leicht-süffigen Charakter zu haben.

Fazit
Definitiv ein Bier mit starkem Charakter und einer Geschichte, die erzählt werden will. Wer ein Fan von Outdooraktivitäten hat und sich gerne in die raue Natur denkt, der hat hier ein interessantes Bier gefunden.

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zur Brauerei
Die Brauereigruppe Żywiec entstand 1998 aus dem Zusammenschluss von mehreren polnischen Brauereien, die jeweils ihre eigenen Traditionen mit in den Konzern brachten. Die älteste Brauerei, die ihre Geschichte einbrachte, war die 1815 gegründete „Sächsische Brauerei“ aus Radom in Masowien. Heute werden unter dem Dach dieser Brauereigruppe eine Vielzahl von Produkten hergestellt – in Lizenz unter anderem auch Heineken und Desperados. Heineken hält einen Anteil von 61% an der Żywiec Brauereigruppe.

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