„Ein Pilsbier steht im Walde ganz still und stumm.“ Darauf könnte man als erstes kommen, wenn man dieses Bier mit seinem roten Kronkorken und den weißen Punkten sieht. Dazu gleich mehrfach der rustikale Schriftzug „Fliegenpils“. Ja, dieses Bier aus dem Hause Kronburg ist auf jeden Fall ein Pilsener mit Charakter und kommt mit standardmäßigen 4,9% Alkoholgehalt daher. Was das Pils sonst noch so kann, haben wir getestet.
Duft und Farbe
Ein feinherber Duft mit einer leicht fruchtigen Note macht sich alsbald auf den Weg aus der Flasche in die Nase. Im Glas zeigt sich das Bier schließlich glasklar und rein. Die anfängliche Krone verflüchtigt sich leider nur allzu schnell. Naja, das Bier ist ja zum Glück noch da!
Einstieg
Auf Anhieb kann das Fliegenpils eine angenehm herbe Atmosphäre im Mund schaffen. Allerdings werden abgesehen hiervon zunächst nur sehr wenige verschiedene Geschmackszonen angesprochen. Auch ein explizites Antrinken im vorderen Mundraum kann hier keine Abhilfe schaffen.
Körper und Geschmack
Braucht der zunächst schwache Körper vielleicht etwas mehr Zeit, um sich zu entwickeln? Diese Zeit soll er ruhig haben, wenn dafür das Ergebnis stimmt. Bis dahin zeigt sich das Fliegenpils als vornehmlich feinherber Begleiter, der ausschließlich im hinteren Mundraum sein Werk verrichtet. Die fruchtige Note aus dem Duft lässt sich nur in sehr begrenztem Maße im Geschmack wiederfinden.
Abgang
Die fehlende Maße taucht auch bis zum Abgang nicht mehr auf. Schade drum! Hier verschwindet das Bier dann auch so wenig beachtet, wie es auf den Plan getreten ist.
Kohlensäure
Dafür, dass man am Anfang quasi gar keine Kohlensäure erblicken konnte, ist das Bier recht munter. Das Pils kommt überall dorthin, wo es hinkommen soll. Das passt auf jeden Fall!
Süffigkeit
Wenn man keine Lust auf ein intensives Geschmackserlebnis hat, dann kann man von diesem Bier auf jeden Fall mehrere hintereinander wegtrinken.
Fazit
Ein Bier für Tage mit geringen Ansprüchen. Die herbe Note ist ganz nett, aber dann hört es auch schon sehr bald auf. Leider kein umfassendes Geschmackserlebnis. Da bleibt man vielleicht doch besser beim FliegenpilZ…
zur Brauerei
Seit der ersten Erwähnung der Brauerei im Jahr 1576 hat die Brauerei so einige Besitzer kommen und gehen gesehen. Seit 1891 allerdings ist die Brauerei Kronburg zu einem Familienbetrieb geworden, der inzwischen in der 5. Generation fortgeführt wird. Gebraut werden in dieser oberschwäbischen Gemeinde verschiedene Biere vom Weizen übers Helle bis zum Pils und zum Bock. Der Leitspruch ist dabei stets: „Besondere Biere mit Seele“