Auch südlich des Alpenhauptkamms wird Bier gebraut. Das wollen einige Bayern vielleicht nicht wahrhaben, ist aber so. Im kleinen Ort Forst in Südtirol werden gleich eine ganze Reihe von Bieren durch die Brauerei Forst hergestellt. Eines davon ist das Kronen Speciale. Mit 5,2% Alkoholgehalt dürfte dieses helle Lagerbier zu den Vollbieren gehören, auch wenn Angaben zum Stammwürzegehalt sowohl auf Etikett wie Homepage fehlen. Wir haben mal reingeschmeckt, ob das Forst eher nach Wald oder Wiese schmeckt!
Farbe
Leicht und lässig empfängt einen der Duft dieses hellen Lagerbieres. Klar filtriert und mit einer stattlichen Krone sticht es ins Auge. Doch – was ist das? Schon ist die Krone wieder weg. Also kein König unter den Bieren? Und ist das Bier nicht auch etwas schwach in der Farbe? Nunja, es sollen ja vor allem die inneren Werte – aber das Auge trinkt mit.
Einstieg
Schwerer und herber als erwartet steigt man mit diesem Bier ein. Der Geschmack breitet sich vor allem hinten unter der Zunge aus und erinnert im ersten Moment fast an ein Bier dunkleren Charakters. Man muss das Bier schon etwas im Mund herumwirbeln, damit sich wirklich alle Geschmacksnoten verbreiten. Von selber passiert hier leider nicht viel…
Körper und Geschmack
Der recht kräftige Auftritt dieses Bieres bleibt bestehen. Das Speciale liegt recht schwer im Mund und die angenehmen Hopfennoten bilden sich nur sehr langsam aus, schade eigentlich. Ein recht schnörkelloses Bier, dass auch im weiteren Trinkverlauf nicht zu Höhenflügen ansetzt.
Abgang
Was bleibt von einem Bier, das bisher nicht so recht überzeugen konnte? Sagen wir es erstmal so: nichts negatives. Schmeckt man genau hin, dann verbleibt sogar eine recht angenehme und leicht fruchtige Note nach dem letzten Schluck, jedoch muss man hier schon sehr genau hinschmecken.
Kohlensäure
Hier hätte schon etwas mehr sein dürfen. Das Bier kommt so leider nicht so richtig auf Touren, was der Gesamtentwicklung des Körpers nicht zu Gute kommt. Ob hier eine Nachbesserung das Bier massiv verbessern würde, darf aber dahingestellt sein.
Süffigkeit
Wenig Kohlensäure und ein lascher Charakter stehen für eine gute Süffigkeit. Diesem steht allerdings die Schwere des Bieres gegenüber. Insgesamt also irgendwo im Mittelfeld.
Fazit
Ein Bier, dass man nach der Verkostung schnell vergisst. Wenn man es nicht getrunken hat, dann hat man auch nichts verpasst. Trinkt man es doch, dann ist es auch okay.
zur Brauerei
In Südtirol ist es wunderschön. Und zwischen den Weinbergen befindet sich auch die 1857 gegründete Brauerei Forst, die seit 1863 ununterbrochen von der Familie Fuchs, inzwischen in 4. Generation, geführt wird. Ganz unverblümt lautete schon in den 1920er Jahren der Werbespruch: „Forster Bier ist das Beste!“ Und auch heute gibt sich die Brauerei mit einem Angebot von Pils bis Starkbier alle Mühe, diesem Slogan gerecht zu werden.