Was das bayerische Bier für Deutschland ist, das ist das böhmische Bier für Tschechien. Dies ist bekannt und so findet man so manchen böhmischen Vertreter auch auf dem deutschen Markt. Das böhmische Pils von Březňák kommt mit einem Alkoholgehalt von 5,1% und einem Stammwürzegehalt von 11,9°P daher. Ganz stattliche Werte für ein Pils!
Farbe
Einen Tacken dunkler als erwartet ergießt sich das tschechische Bier ins Glas. Dabei jedoch keinesfalls trüb, sondern von geradezu spektakulärer Klarheit. Da beginnen die Augen gleich zu leuchten und das Wasser läuft einem im Mund zusammen.
Einstieg
Von der ersten Sekunde an ist das Bier sehr präsent und eine stark malzige Note gibt den Ton an. Besonders stark wirkt der Geschmack am Gaumen, der von den Aromen umworben wird. Auch der erste Moment, nachdem sich der Entréeschluck in den Hals verabschiedet hat, bildet sich der Geschmack immer und immer weiter aus und weitere Nuancen werden erfassbar.
Körper und Geschmack
Der Körper ist für ein Pils erstaunlich voluminös und füllt von Anfang an den ganzen Mund aus. Wie beim Einstieg beschrieben entwickelt sich das Bier zunehmend interessant, wobei tendenziell bittere Aromen dominieren. Diese treten jedoch nie übertrieben oder störend hervor, sondern machen gerade den kantig-klaren Pilsgeschmack dieses böhmischen Klassikers aus.
Abgang
Das Bier ist weg, der Geschmack bleibt. Und er entwickelt sich noch weiter. Beeindruckend was dieses Bier aromatechnisch auf die Beine stellt. Der geschmackliche Spannungsboden ist wirklich von Anfang bis Ende komplett gespannt und man hat das Gefühl ständig noch etwas neues zu entdecken beziehungsweise zu erschmecken.
Kohlensäure
Eine ordentliche Portion Kohlensäure verleiht diesem Pils guten Schub, um mit Macht in jede Ecke des Mundes zu gelangen. Trotzdem ist das Bier keineswegs bissig oder aggressiv, wie man erwarten könnte, sondern wirkt angenehm sprudelig.
Süffigkeit
Man muss sich schon fast zügeln, um dem Březňák die nötige Zeit zum entfalten der unterschiedlichen Aromen zu geben. So gut schmeckt und trinkt sich dieses Pils, dass man nach der ersten Flasche wahrlich nicht aufhören möchte.
Fazit
Auch wenn es nicht Lenin ist, der das Etikett ziert, so hätte er dieses prachtvolle Pils sicherlich gerne einmal getrunken. Aromatisch perfekt gebraut mit immer neuen Nuancen, die sich in den Vordergrund spielen besticht dieses Bier auf ganzer Linie. Eine nette Abwechslung zu den norddeutschen Pilsbieren und erst recht interessant als Kontrast zu den bayerischen Bieren. Chapeau!
zur Brauerei
Bier der Marke Březňák wurde ursprünglich im Ort Velké Březno gebraut. Dort bestand schon seit dem frühen 17. Jahrhundert eine Brauerei, die im Jahr 1753 neugebaut wurde. Bereits im Jahr 1900 wurden 18 Biersorten gebraut. Allein dies zeugt von der Fähigkeit und Kreativität der böhmischen Braumeister. In der Zeit der kommunistischen Herrschaft wurde die Brauerei des staatseigenen Verbundes Nordböhmischer Brauereien. Nach der Wende des Ostblocks folgte die Reprivatisierung. Heute werden einige Sorten Březňák ausgelagert in Krušovice gebraut, einem Ort, der ebenso auf dem böhmischen Biertableau nicht fehlen darf.
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Ich genieße dieses Bier seit einiger Zeit. Es wird in DE von der Fa. NORMA vertrieben. Es ist in 2 ltr. Flaschen erhältlich. Es soll auf Dauer dort erhältlich sein.
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