Wenn ein Bier schon „Dolden Dark Porter“ heißt, darf man wohl etwas Tiefe erwarten. Das dunkle Porter aus dem Riedenburger Brauhaus in der Oberpfalz trägt 6,9 % Vol. Alkohol und ist Teil der bekannten „Dolden“-Serie, mit der die Brauerei ihre Kreativbiere bündelt. Schon beim Namen schwingt ein Hauch von Nostalgie mit: Dolden, Dunkel, Porter – das klingt nach einem kräftigen, langsamen Bier, das lieber nachklingt als überrascht.
Ob sich hinter der dunklen Fassade ein komplexes Aromenspiel verbirgt oder einfach ein solides Schwergewicht – das zeigt sich beim ersten Schluck.

Farbe und Duft
Stark karamellig und schwer steigt der Duft aus der Flasche auf. Dieser Eindruck bestätigt sich auch beim Einschenken. Fast schon dickflüssig wirkt das Porter-Bier und seinem Namen, „Dolden Dark“, macht es alle Ehre. Der Schaum wirkt zuerst leicht golden, bevor er dann zu einem klassischen Schaum eines Dunkelbieres mutiert, wobei er sich eine anständige Halbwertszeit behält.
Einstieg
Uff, das ist mal was. Langsam wurschtelt sich das Porter in den Mund. Ohne Hast. Schwer und langsam. Puh, die Aromen erinnern ganz vage an das Rauchbier aus Bamberg und schmecken doch ganz anders. Leicht herbe Nuancen lassen sich nur hinten am Gaumen entdecken.
Körper und Geschmack
Zwar wirkt das Bier im ersten Moment sehr gewaltig und schwer, so ist der Körper dennoch gar nicht so monströs, wie man es hätte erahnen können. Insgesamt steckt relativ wenig Geschmack in diesem nachtschwarzen Biergetränk. Nimmt man größere Schlücke, dann kommen die süßlichen Aromen zum Beginn und die herberen Elemente zum Schluss besser heraus – aber man muss sich schon beim Trinken Mühe geben.

Abgang
Recht unspektakulär verabschiedet sich das dunkle Nass. Es bleibt nicht viel. Kein prägnanter Nachgeschmack, an dem man sich noch erfreuen könnte. Allerdings auch nichts, was einen vom einem Folgegenuss – was auch immer das sein könnte – abhalten würde.
Kohlensäure
Quasi nicht vorhanden. Das gehört sich beim Porter wohl so, ist beim Bier aber fehl am Platze.
Süffigkeit
Nee, einfach nein. Nichts und wieder nichts. Trinkt sich wie äußerst schweres Wasser, sodass sich eine wirkliche Sogwirkung nicht einstellen möchte.

Fazit
Mal etwas ganz anderes, das Bier-Interessierte durchaus mal probieren könnten. Es entspricht in etwa dem Dessertwein unter den Weinen. Nach der Probe kann man dann getrost zum klassischen Bier zurückkehren.
zur Brauerei
Die Geschichte des Riedenburger Brauhaus geht bis in das Jahr 1756 zurück, als die Familie Krieger in Riedenburg Fuß fasste. Seitdem hat sich das Brau-Business der Familie ansehnlich entwickelt. Im Jahr 1900 zog die Brauerei an ihren heutigen Standort um und erhielt so den nötigen Platz für die weitere Expansion. 1984 erfolgte die Umbenennung von Brauerei Unterkrieger, angelehnt an den Namen der Braufamilie, zum heutigen Namen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Brauerei bereits seit 1994 komplett auf ökologische Produktionsweisen umgestellt hat. Die Flaschen werden daher vom Bioland-Siegel geziert. Auch heute noch führt die Familie Krieger die Geschicke des Unternehmens.


