Helles Pülleken

Das helle Pülleken präsentiert sich in einer unterhaltsam gestalteten Dose: ein Narr im Fass, getragen von zwei fröhlichen Burschen – ein Spiel mit traditioneller Bierfolklore, das sofort Sympathiepunkte sammelt. Auch sprachlich bewegt sich das Design charmant zwischen Niederdeutsch und Mundart. Mit 5,2 % Alkoholgehalt und einer Stammwürze um die 11,5 °P ist das Bier klassisch eingeordnet. Interessant ist, wie Veltins – eigentlich eine Pilsbrauerei – sich hier an ein mildes, helles Landbier wagt. Ob das Pülleken so verspielt schmeckt, wie es aussieht?

Farbe, Duft und Krone
Schon beim Öffnen zeigt sich ein frischer, typisch heller Duft – sauber, etwas malzig, nichts Aufdringliches. Im Glas leuchtet das Bier in einer sehr intensiven goldenen Farbe, glasklar filtriert. Der Schaum ist nur spärlich vorhanden und zudem recht flüchtig, eher grob als fein. Insgesamt ein ruhiges, klassisch anmutendes Bild, das sich deutlich vom naturtrüben Landbier-Look absetzt, den die Dose zunächst vermuten ließ.

Einstieg
Der geschmackliche Auftakt zeigt sich mild und angenehm rund. Das Bier wirkt sofort zugänglich und weich, ohne besondere Ecken oder Spitzen. Alles gleitet sanft an – ein unaufgeregter, freundlicher Einstieg, der den Charakter des gesamten Bieres bereits gut abbildet.

Körper und Geschmack
Hier entfaltet sich ein leicht süßlicher, malzgeprägter Körper, der sich breit und gleichzeitig weich im Mund absetzt. Es wirkt fast ein wenig sämig: keine Schärfe, keine übertriebene Spritzigkeit, sondern ein ruhiges, gleitendes Mundgefühl. Der Hopfen bleibt deutlich im Hintergrund, setzt aber vereinzelte kleine Akzente. Der Eindruck erinnert tatsächlich an eine klare Variante des Grevensteiner Landbieres – leicht, rund, unaufdringlich und gutmütig. Geschmacklich keine große Dramaturgie, dafür eine sehr stimmige, weiche Linie.

Abgang
Im Abgang bleibt ein sanftes, malziges Echo zurück, das angenehm ist, aber nicht lange nachhallt. Alles bleibt weich, harmonisch, leicht süßlich. Eine Bittere ist kaum spürbar, stattdessen verabschiedet sich das Bier fast so zurückhaltend, wie es eingestiegen ist.

Kohlensäure
Die Kohlensäure ist deutlich reduziert. Schon im Glas steigen kaum Bläschen auf, und im Mund zeigt sich das Bier fast cremig – sämig ohne Schwere. Sie unterstützt die Trinkbarkeit, ohne je in den Vordergrund zu treten.

Süffigkeit
Das Pülleken ist ausgesprochen süffig. Die milde Kohlensäure, der weiche Körper und das rund ausbalancierte Geschmacksbild machen es zu einem Bier, das sich sehr leicht trinken lässt. Ein echter Feierabendbegleiter ohne Anspruch an Aufmerksamkeit.

Fazit
Ein angenehm entspanntes Helles: mild, weich, sämig, süffig und völlig frei von Dramatik. Es ist kein Bier, das mit Individualität oder Hopfenprofil prahlt, sondern eines, das bewusst die leisen Töne spielt. Ein unkomplizierter, freundlicher Begleiter – und die kleine 0,33-Dose passt perfekt zu seinem sanften Charakter.

zur Brauerei
Die Brauerei C. & A. Veltins wurde 1824 im sauerländischen Grevenstein gegründet und zählt heute zu den bedeutendsten Privatbrauereien Deutschlands. Ihren Ruf verdankt sie vor allem dem Veltins Pilsener, das für klare Linien und Präzision steht. Trotz industrieller Größe versteht sich Veltins weiterhin als Familienunternehmen, das Tradition, Qualität und regionale Verwurzelung verbindet – und dabei immer wieder den Mut zeigt, auch neue Wege zu gehen.

Grevensteiner Landbier

Das Grevensteiner Original aus dem Hause C. & A. Veltins ist eine Rückbesinnung auf alte Brautradition – ein naturtrübes Bier, das mit seiner cremefarbenen Dose, dem klassisch verspielten Wappen und dem handwerklichen Auftritt einen deutlichen Kontrast zum sonstigen Veltins-Image setzt. Die Sauerländer Brauerei, sonst als Pils-Marke bekannt, wagt hier den Schritt in eine andere Stilwelt. Doch kann ein großer Name auch im rustikalen Gewand überzeugen?

Farbe, Duft und Krone
Im Glas zeigt sich das Bier überraschend dunkel, fast bernsteinfarben, mit einer leichten Trübung. Der Schaum ist fein und stabil, von ansprechender Konsistenz. Der Duft erinnert an frisches Malz, mit einem leichten Hauch von Getreide und einer dezenten, angenehmen Frische – ein ehrlicher, unaufdringlicher Einstieg.

Einstieg
Der erste Schluck wirkt weich und rund. Die Kohlensäure, im Glas noch lebhaft, hält sich im Mund angenehm zurück. Stattdessen entfaltet sich ein sanfter, vollmundiger Körper, der auf Balance und Harmonie setzt, weniger auf Schärfe oder Ecken.

Körper und Geschmack
Das Bier ist ausgewogen: malzig-warm im Grundton, mit feinen, leicht hopfigen Akzenten. Es wirkt robust, ohne schwer zu sein, und bringt die Aromen in eine sehr stimmige Balance. Es hat keine ausgeprägte Charakterspitze, aber dafür eine bemerkenswerte Geschlossenheit.

Abgang
Im Abgang zeigt sich eine feine Herbe, die den Malznoten elegant den Rücken stärkt. Das Bier klingt weich und rund aus, ohne sich aufzudrängen – unaufgeregt, aber zufriedenstellend.

Kohlensäure
Die Kohlensäure ist dezent und angenehm eingebunden. Sie verleiht Frische, ohne das Bier spritzig zu machen, und unterstützt die milde Struktur.

Süffigkeit
Hier überzeugt das Grevensteiner voll: mild, weich und rund – ein Bier, das ohne Anstrengung läuft. Ideal für alle, die ein unkompliziertes, aber gut gemachtes Bier schätzen.

Fazit
Das Grevensteiner Original ist ein Bier der stillen Töne. Es verzichtet auf Extreme, bleibt aber handwerklich solide, süffig und erstaunlich ausgewogen. Kein aufregendes Erlebnis, aber eines, das man gern wiederholt – ein Bier, das mit Ruhe und Beständigkeit überzeugt.

zur Brauerei
Die Brauerei C. & A. Veltins wurde 1824 im sauerländischen Grevenstein gegründet und zählt heute zu den bedeutendsten Privatbrauereien Deutschlands. Ihren Ruf verdankt sie vor allem dem Veltins Pilsener, das für klare Linien und Präzision steht. Trotz industrieller Größe versteht sich Veltins weiterhin als Familienunternehmen, das Tradition, Qualität und regionale Verwurzelung verbindet – und dabei immer wieder den Mut zeigt, auch neue Wege zu gehen.