Mit 4,6 % Alkoholgehalt und einer Zutatenliste, die Mango- und Passionsfruchtsaft umfasst, ist das Frydenlund Juicy IPA alles andere als ein traditionelles IPA. Stattdessen präsentiert es sich als fruchtige Geschmacksexplosion, die die Frage aufwirft: Ist das noch Bier oder schon ein Fruchtsaft? Eine spannende, aber auch ernüchternde Entdeckungsreise erwartet uns.

Duft, Farbe und Krone
Im Glas zeigt sich das Juicy IPA blass und leicht eingetrübt, ohne die Strahlkraft, die man bei einem Bier erwartet. Der Schaum ist feinporig, aber schnell verschwunden – kaum ein Genuss für das Auge. Der Duft wiederum ist unverkennbar: Mango und Passionsfrucht dominieren so stark, dass man sich fragt, ob man nicht einen Multivitaminsaft vor sich hat.
Einstieg
Der erste Schluck bestätigt den ersten Eindruck. Statt Hopfen und Malz findet man eine überbordende Fruchtigkeit, die alles andere überdeckt. Der typische Charakter eines IPAs, der von einer gelungenen Balance aus Bitterkeit und Frische lebt, fehlt hier völlig.
Körper und Geschmack
Mit jedem weiteren Schluck wird klarer, dass die Fruchtnoten dieses Getränk dominieren. Zwar blitzt hin und wieder eine leichte Herbe durch, doch sie kann die intensive, süßliche Tropenfrucht-Note nicht ausgleichen. Das Reinheitsgebot? Hier wohl kaum mehr als eine Randnotiz.

Abgang
Auch im Abgang bleibt es beim tropischen Eindruck. Ein minimal herber Nachklang ist erkennbar, doch die fruchtige Süße überlagert alles. Das Gefühl eines echten Bieres sucht man vergebens.
Kohlensäure
Die Kohlensäure ist gut eingebunden und sorgt für eine gewisse Spritzigkeit, aber sie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fruchtigkeit hier alles dominiert.
Süffigkeit
Durch die intensive Fruchtaromatik und die damit verbundene Süße ist das Juicy IPA schwer als süffig zu bezeichnen. Es bleibt eher eine exotische Besonderheit als ein Bier, das man regelmäßig genießen möchte.

Fazit
Das Frydenlund Juicy IPA ist ein polarisierendes Getränk. Während es Fruchtliebhaber begeistern könnte, wird es Bierliebhaber eher enttäuschen. Ein IPA, das den Bierbegriff auf eine harte Probe stellt, bleibt bestenfalls ein Experiment, das zeigt, wie weit sich Brauereien von traditionellen Ansätzen entfernen können.
zur Brauerei
Frydenlund wurde 1859 in Oslo gegründet und gehört heute zu Norwegens renommiertesten Brauereien. Sie steht für handwerkliches Können, Qualität und eine lange Brautradition. Ursprünglich unabhängig, ist die Marke mittlerweile Teil der Ringnes-Gruppe und bekannt für ihre breite Produktpalette, die von klassischen Bieren bis zu modernen Interpretationen reicht.