Ein ziemlich gehopfter Gentleman ziert das Antlitz dieses Bieres aus der kalifornischen Sierra Nevada. Drei Hopfen- (Chinook, Idaho 7 und Magnum) sowie drei Malzsorten (Carapils, Pilsner und Two-Row Pale) werden hier verbraut. Und am Hopfen wird dabei ganz und gar nicht gespart. Auf der Webseite der Brauerei heißt es: “ Intense would be one word for this beer. Insane would be another.“ In der Endfassung bringt es das Bier so auf starke 11% Alkoholgehalt. Puh! Probieren wir diese totale Hopfung mal aus.

Farbe, Duft und Krone
Eine fruchtige Mangobrise entsteigt der Flasche, verfliegt aber auch Recht zügig wieder. Aus Erfahrung darf man bei nach Mango duftenden IPAs starken Hopfen vermuten. Hier wissen wir es schon. Im Glas zeigt sich das IPA dann in intensiv roter Farbe und dabei glasklar. Schaum ist leider nur sehr begrenzt haltbar und verabschiedet sich zügig wieder.
Einstieg
Ohlala! Das Bier macht sofort klar wohin die Reise geht und vermittelt den Eindruck, den Mund sofort gänzlich in Beschlag genommen zu haben. Starker Start!
Körper und Geschmack
Dieses IPA ist deutlich weniger fruchtig, als es die erste Duftprobe vermuten gelassen hat. Stattdessen finden wir ein recht schweres Bier mit breitem Körper, das beim Trinken nicht einfach den Rachen herunter gleitet sondern auch behäbig anschmiegt und sich Zeit lässt. Das Bier ist enorm bitter und hier und da merkt man auch den starken Alkoholgehalt, der sich als genuiner Alkoholgeschmack nicht ganz galant zu erkennen gibt.

Abgang
Nichts für leichte Nerven. Das Bier ist eine Wucht und lässt einen sobald nicht los. Der Nachgeschmack ist intensiv und noch einige Minuten nach dem letzten Schluck spürt man es hinten am Rachen etwas ziehen.
Kohlensäure
Hatte man zunächst den Eindruck gewonnen, dass es eventuell am Kohlensäure Mängeln könnte, wird man schlussendlich eines besseren belehrt. Das Bier kommt überall hin, wo es hin soll. Den Schaum vermisst man trotzdem etwas.
Süffigkeit
Nicht wirklich süffig. Dafür ist es zu schwer und zu behäbig. Viel mehr ein Feinschmeckerbier für alle, die den absoluten Hopfenkick haben wollen.

Fazit
Ein starkes Bier, das auch den Trinker fordert. Die Superlative im Hopfen schlägt sich auch im starken Alkoholgehalt wieder, der wiederum leichte Abzüge im Geschmack mit auch bringt.
zur Brauerei
Das Hoptimum Triple IPA stammt von der Sierra Nevada Brewing Co., einer der Pionierinnen der amerikanischen Craftbeer-Bewegung. Gegründet 1980 von Ken Grossman in Chico, Kalifornien, machte sich die Brauerei mit ihrem legendären Pale Ale schnell einen Namen und gilt heute als Synonym für amerikanische Hopfenkultur.
Sierra Nevada war eine der ersten Brauereien, die auf den massiven Einsatz aromatischer US-Hopfen setzte – lange bevor IPA zum globalen Trend wurde. Das Hoptimum ist ihr extremes Aushängeschild: ein Bier, das mit überbordender Hopfenintensität, kräftigem Malzkörper und satten 11 % Alkohol die Grenzen des Stils auslotet. Gebraut wird es mit einem hauseigenen „Hop Torpedo“-System, das den Hopfen in einer Art Aromakammer zirkulieren lässt, um maximale Bittere und Frische zu erreichen. Ein Bier wie ein Experiment – und doch ein Paradebeispiel für Sierra Nevadas kompromisslosen Anspruch an Qualität.